Kiew - Die ehemalige ukrainische Ministerpräsidentin Julia Timoschenko vermutet Manipulationen der Parlamentswahl in ihrem Land. "Es scheint, dass illegale Handlungen vorliegen, die darauf abzielen, den demokratischen Prozess zu untergraben und die Wahlergebnisse zu verfälschen", erklärte Timoschenko laut einer Aussendung der Partei Block Julia Timoschenko (BJuT) vom Mittwoch.

BJut war laut ersten Hochrechnungen nach der Wahl am Sonntag vorne gelegen. Nach Auszählung von 99 Prozent der Stimmen lag das Bündnis aber mit 30,8 Prozent an zweiter Stelle hinter der Partei der Regionen mit 34,25 Prozent. Timoschenko habe Präsident Viktor Juschtschenko ihre Besorgnis mitteilt. Sie unterstütze die Forderung Juschtschenkos nach einer Untersuchung der Manipulationsversuche.

Verzögerungen bei der Auszählung

Timoschenko verwies auf Verzögerungen bei der Auszählung der Stimmen im Osten und Süden des Landes. Es habe den koordinierten Versuch gegeben, die Ergebnisse der Partei der Regionen und der Sozialistischen Partei zu "stärken". Außerdem sei es in mehr als zehn Regionen, darunter der Krim, Dnepropetrowsk, Donezk, Luhansk, Odessa und Kiew, zu Unregelmäßigkeiten gekommen. Es gebe auch Berichte die die Verwendung zusätzlicher Wahlzettel, Unklarheiten bei den Wählerlisten und doppelte Stimmabgaben. (APA)