Die Energiegewinnung beruht auf dem aus der Natur bekannten Prinzip der Osmose: Zwei Flüssigkeiten mit unterschiedlicher Konzentration an Salz werden durch eine teildurchlässige Membran voneinander getrennt. Der Druckausgleich, den die beiden Flüssigkeiten zu erzielen versuchen, kann nur dadurch stattfinden, dass Wasser aus der niedrigkonzentrierten Lösung über die Membran in die höherkonzentrierte hinüberfließt. Der dabei entstehende Druck kann - bisher nur in der Theorie - zum Antrieb einer Turbine genutzt werden. Knackpunkt bei der technischen Umsetzung war bislang, ein geeignetes Material für die benötigten Membranen zu finden.
Technik
Weltweit erstes Osmose-Kraftwerk nützt Druckunterschied zwischen Salz- und Süßwasser
Prototyp soll im südlichen Ausläufer des Oslofjordes errichtet werden
Oslo - Der norwegische Statkraft-Konzern will das erste
Osmose-Kraftwerk der Welt, bei dem Energie aus dem Druckunterschied
zwischen Süß- und Salzwasser erzeugt wird, errichten. Wie das staatliche
Unternehmen am Mittwoch in Bergen mitteilte, soll bis zum nächsten
Jahr ein Prototyp an einer Flussmündung im südlichen Ausläufer des
Oslofjordes gebaut werden.
Doch der Theorie soll nun endlich die Praxis folgen: Statkraft erklärte, nach zehn Jahren Forschung und Entwicklung
könne nun ein erster Prototyp für ein Osmose-Kraftwerk gebaut werden. Als Investitionssumme wurden 100 Millionen Kronen (umgerechnet 13 Millionen Euro)
veranschlagt. Insgesamt betrage das Potenzial dieser völlig
CO2-neutralen Form der Energiegewinnung für das flussreiche Norwegen
zehn Prozent der derzeitigen Stromerzeugung. Das skandinavische Land
ist fast ausschließlich von Wasserkraftwerken abhängig. (APA/dpa/red)