London - Roboternetzwerke, die auf das korrekte Verarbeiten von visuellen Informationen trainiert wurden, sind gegen optische Täuschungen ebenso machtlos wie Menschen: Das hat ein Experiment am University College London (UCL) nun zutage gefördert. Mithilfe der durchgeführten Tests wollten die Wissenschafter neue Erkenntnisse gewinnen, wie Lichtillusionen, beruhend auf der relativen Wahrnehmung von Helligkeit, das menschliche Gehirn austricksen können. Das geschieht etwa, wenn ein- und der selbe Farbton, abhängig von seiner jeweiligen Umgebung, einmal heller, einmal dunkler wahrgenommen wird.

Die Wissenschafter trainierten ein neurales Netzwerk von virtuellen Robotern mit elementaren neuronalen Fähigkeiten daraufhin, die Oberflächen verschiedener 3D-Modelle bei unterschiedlichen Beleuchtungsszenarien richtig zu analysieren. Bei der überwiegenden Mehrzahl der Testszenarien konnten die Roboter nach mehreren Testläufen das Dargestellte richtig interpretieren und auch zwischen den verschiedenen Oberflächen unterscheiden. Das "erlernte" Wissen schützte die Roboter aber nicht vor Fehlinterpretationen.

Projektleiter Beau Lotto zufolge lassen sich optische Täuschungen durch statistische Wahrscheinlichkeiten erklären: "Wenn wir mit einer Illusion - etwa durch Lichteinstrahlungen oder bestimmte Umgebungen, in die das Objekt eingebettet ist - konfrontiert sind, sehen wir das Bild, das aufgrund der in der Vergangenheit gemachten Erfahrungen am wahrscheinlichsten ist." Da auch die Roboternetzwerke mit denselben Problemen bei der Interpretation von visuellen Informationen zu kämpfen hatten wie die Menschen, geht Lotto und sein Team davon aus, dass alle visuellen Wesen mit dem Phänomen von Illusionen konfrontiert sind. (pte/red)