New York – Für erfolgreiche Operationen gab es eine Belohnung, bei Misserfolg wurden beide Hände abgehackt. So besagten die Vorschriften für Augenbehandlungen auf den Gesetzestafeln des Hammurapi vor mehr als 3600 Jahren.
Bis zum 18. Jahrhundert waren die Anatomie und die Funktionsweise des Auges unklar, erst im 19. Jahrhundert füllte u.a. das Aufkommen des Mikroskops diese Lücke und bildete sich die Augenheilkunde – davor der Chirurgie zugehörig – als selbstständiges Fach heraus.
Einen relevanten Beitrag lieferte der Österreicher Eduard Jäger von Jaxtthal, mit Beiträgen zur Pathologie des Auges und Ergebnissen zur Untersuchungen mit dem Augenspiegel sowie dem 1869 in der Wiener Hofdruckerei erschienenen Ophthalmoskopischen Hand-Atlas.
Besonders aufwändig gestalteten sich die Illustrationen dazu. Die Originalgemälde befinden sich in der Sammlung der Universität von Pennsylvania. Bei Christie's gelangen in New York am 5. Oktober jetzt 29 Chromlithografien zur Auktion, für die die Experten zwischen 800 und 1200 Dollar erwarten. Sie stammen aus der weltweit größten Privatsammlung anatomischer Studien und medizinhistorischer Objekte des New Yorker Chirurgen, selbst Ophtalmologe, Dean Edell. Bekannt wurde er vor allem als Medienarzt. Für die knapp 230 Positionen umfassende Kollektion erwartet Christie's einen Auktionserlös in der Höhe von 1 bis 1,5 Millionen Dollar.