Nach dem Einstieg der Telekom Austria in Weißrussland hat die Menschenrechtsorganisation amnesty international das Unternehmen zur Offenheit gemahnt. "Aus unserer Sicht sind Geschäfte in einem Staat wie Weißrussland schon möglich. Es gibt aber einige Dinge zu beachten. Wenn sie menschenrechtsverletzende Maßnahmen nicht verhindern können, müssen sie ihre Kunden zumindest darüber informieren", sagte Heinz Patzelt, Generalsekretär von amnesty international Österreich, in einem Interview mit "orf.at".

Platz 151

Im weltweiten Index der Pressefreiheit 2006 der Organisation Reporter ohne Grenzen liegt Weißrussland auf Platz 151 von 168 zwischen dem Jemen und Libyen.

Der TA müsse klar sein, dass sie unter lokalen Bedingungen arbeite, die weit unter dem westeuropäischen Standard liegen. Es dürfe auch gegenüber den Behörden keinen vorauseilenden Gehorsam geben. "Das Geschäft wird zu interessanten Spannungsverhältnissen führen, "weil die TA die lokalen gesetzlichen Bestimmungen beachten muss", warnte Patzelt unter Verweis auf die Aktivitäten und Probleme US-amerikanischer Dienstleister wie Yahoo und Google in China, die von den Behörden immer wieder zur Verfolgung von Dissidenten hinzugezogen würden.

"Guttun"

Die Öffnung der Handelsbeziehungen könne der Bevölkerung in Ländern wie Weißrussland aber auch guttun. "Man muss aber verantworten, was sich in Sachen Menschenrechte im Unternehmen tut. Und man darf keinen geschäftlichen Vorteil aus der menschenrechtsverletzenden Situation ziehen", so Patzelt.(APA)