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Giovanni Trapattoni: "Ich würde erst dann weggehen, wenn die Mannschaft nicht mehr auf mich hört".

Foto: REUTERS/Calle Toernstroem
Salzburg - Nachdem ihm Klubchef Dietrich Mateschitz am Dienstag den Rücken gestärkt hatte, hat sich Salzburg-Trainer Giovanni Trapattoni am Mittwoch erstmals öffentlich zu seiner beruflichen Situation geäußert. "Ich würde erst dann weggehen, wenn die Mannschaft nicht mehr auf mich hört", betonte der Italiener bei einem Medientermin gelassen. "Dafür habe ich einen sechsten Sinn."

Von Mateschitz' Aussagen ("Wir machen keine schnellen Hüftschüsse") zeigte sich Trapattoni nicht sonderlich beeindruckt. "Ich hatte auch schon gegen die Austria genügend Kraft und Willen", betonte der Starcoach und begründete: "Mit 68 Jahren und nach 35 Jahren als Trainer kann ich mit Kritik leben. Aber ich kann auch unterscheiden, ob die Kritik berechtigt ist oder nicht." Entscheidend sei für ihn die Einstellung der Spieler. Und diese wünschten, "dass ich hierbleibe und Trainer bleibe. Darauf bin ich stolz!".

Die sportliche Situation sei vor dem Erstrunden-Rückspiel im UEFA-Cup am Donnerstag, wo die "Bullen" vor eigenem Publikum ein 0:3 gegen AEK Athen aufholen müssen, nicht aussichtslos. "Das Schwierige nach einem 0:3 ist, der Mannschaft zu vermitteln, dass man den Rückstand gutmachen kann. Das ist mir in meiner Karriere in so einer Situation schon zweimal gelungen. Das war gegen englische Teams, und ich habe meine Mannschaften so motiviert, dass wir es jeweils geschafft haben", kramte Trapattoni in den Laden seiner langen Fußballerfahrung.

Und Trapattoni kennt auch das Erfolgsrezept: "Es ist wichtig, dass die Spieler nicht an das 0:3 denken. Wir müssen das Tor in jeder Phase des Spiels suchen und wenn möglich natürlich einen schnellen Treffer machen. Wir dürfen aber nicht kopflos nach vorne stürmen, weil die Griechen sehr schnelle Spieler haben." Im Grunde genommen brauche man nur im eigenen Gedächtnis zu graben: "Wir müssen das Spiel so beginnen wie gegen die Wiener Austria. Diesmal müssen wir aber unsere Chancen verwerten."

Auf den Kunstrasen von Wals-Siezenheim will Trapattoni nicht vertrauen: "AEK hat Klasseleute, die auch darauf gut Fußballspielen können." Eher schon setzt "Trap" auf jene, die sonst oft nur die zweite Geige spielen: "Wir haben einen guten Kader. Ich möchte niemandem nachweinen, denn damit würde ich die Spieler, die morgen auflaufen, unfair behandeln. Jene, die spielen, sollen beweisen, dass sie besser sind als die anderen. Und ich wäre froh, wenn sie mich eines Besseren belehren würden."

Fix fallen jedenfalls das Innenverteidigungsbollwerk Ibrahim Sekagya und Stürmer Alexander Zickler aus. Remo Mayer wird hingegen aller Voraussicht nach zumindest auf der Bank sitzen. (APA)