Die weißrussische Priorbank, eine Raiffeisen-International-Tochter, habe laut Berichten am 25. Jänner die Ausgabe von Rubelkrediten eingestellt. Am 26. Jänner jedoch hat Raiffeisen-Aufsichtsrat und RZB-Vorstand Patrick Butler der Regierung zugesagt, die Investition von einer Milliarde Euro in Weißrussland zu unterstützen. Am selben Tag verlieh Lukaschenko RI-General Herbert Stepic den Orden für Völkerfreundschaft und sagte: "Sie haben sehr viel für Weißrussland und unsere Ökonomie getan und tun es". Die Agentur AFN verfügt über unbestätigte Daten, dass Raiffeisen dann über die Priorbank 300 Mio. Dollar zur Stützung der Währungsreserven überwiesen hat: Damit wäre das Vertrauen der Staatsführung wiedererlangt und die Kaution für Velcom hinterlegt worden.
Was dann auf der Oberfläche sichtbar war, ist kurz erzählt: Im April sagte Lukaschenko, man habe ihm für den Staatsanteil an Velcom 300 bis 500 Mio. Dollar angeboten. Im Mai traf er den syrischen Geschäftsmann Id Samawi, der über SB Telekom die Velcom-Mehrheit hielt. Im August kaufte Samawi zu.
Die Connection
Unter der Oberfläche sei indes Martin Schlaff ins Spiel gekommen: Laut AFN war einer der Gründer des Mobilfunkanbieters MDC der weißrussische Waffenexporteur Beltechexport, gegründet 1993 unter anderem mit "österreichischer" Teilnahme, nämlich der Firma SEN, einer Tochter der austrorussischen Handelskette Nordex des sowjetisch-israelischen Unternehmers Grigori Loutchansky. Dieser sei mit Schlaff beim lettischen Ölverschiffer Ventbunkers aufeinandergetroffen. Id Samawi sei auch über Beltechexport mit Weißrussland verbunden.