Entworfen wurde die futuristische Beleuchtung vom Londoner Stardesigner Ross Lovegrove für das Museum für angewandte Kunst (MAK) am Stubenring in Wien. Im Rahmen der Design-Weeks, in der "MAK Design Nite", wurde das Konzept am 8. Oktober vorgestellt. Warum diese Installation für Wien neues Licht bedeuten könnte, hat mit MAK-Direktor Peter Noever zu tun; der initiierte, dass Lovegrove die Beleuchtung gestaltete. Noever ist die Straßenbeleuchtung des Ringes in den vergangenen Jahren zur Herzensangelegenheit geworden.
Medialer Schlagabtausch
Grund ist Wiens Planungs- und Verkehrsstadtrat Rudolf Schicker (SP), der beschlossen hatte, die Ringstraße einheitlich mit alt aussehenden Kandelabern zu bestücken. Noever aber wollte zwischen dem neu zu bauenden Bahnhof Wien-Mitte, dem MAK und der Innenstadt eine Lichtskulptur des Aktionskünstlers Chris Burden, bestehend aus 180 Art-decó-Leuchten, aufgestellt haben. Der darauf folgende mediale Schlagabtausch zwischen Noever und Schicker endete damit, dass die Stadt Wien Noever Unterstützung in technischer Hinsicht zusicherte und die Zustimmung gab, Beleuchtungskonzepte vorlegen zu können.
Das heißt aber nicht, dass die Solar Trees statt der Kandelaber kommen, wie Noever es sich wünschen würde, denn "es geht nicht, dass man grundsätzlich etwas anderes macht", sagt Franz Kobermaier, Abteilungsleiter der MA 19 (Architektur und Stadtgestaltung). Der Ring wird weiterhin einheitlich illuminiert.
Solarenergie
Optisch und technisch wäre der Solar Tree eine Neuerung im Stadtbild, auch hinsichtlich ökologischer Energienutzung: Er funktioniert mit Solartechnologie. Die Idee des Solar Tree, der vom italienischen Spezialisten für Beleuchtungskonzepte, Artemide, hergestellt wurde, gefällt Kobermaier "sehr gut". Er kann sich vorstellen, dass die Leuchten auch wegen ihres ökologischen Ansatzes anderswo zum Einsatz kommen.