Stockholm - Eine am Donnerstag in Schweden veröffentlichte Studie zur Tsunami-Katastrophe vom 26. Dezember 2004 in Südostasien kommt zu dem Schluss: Viele Überlebende haben mit längerfristigen psychischen Problemen zu kämpfen. Im Rahmen der Untersuchung wurden 4.432 Tsunami-Überlebende - rund ein Drittel aller damals in den von der Flutwelle überrollten Gebieten urlaubenden schwedischen Touristen - befragt.

Todesangst entscheidend

Ein Drittel der interviewten Frauen sowie ein Fünftel der Männer gaben rund 14 Monate nach der Katastrophe an, unter verschiedenen psychischen Problemen zu leiden. Laut den Forschern spielte dabei der Umstand, ob die Befragten in der Flutwelle selbst körperlich verletzt wurden, nicht die wichtigste Rolle. Entscheidend dürfte vielmehr gewesen sein, ob die Betroffenen in der Situation damals Todesangst empfanden oder nicht.

Unzureichende Unterstützung

Ebenfalls eine Rolle spielte, ob die Überlebenden von ihren Familien und am Arbeitsplatz entsprechende Unterstützung erhielten. Vor allem am Arbeitsplatz wurde die Unterstützung von der Hälfte der Männer und von einem Drittel der Frauen jedoch als unzureichend empfunden. Die Studie wurde von der Stockholmer Regionalverwaltung in Auftrag gegeben.

Insgesamt kostete die Flutwelle im Indischen Ozean vor knapp drei Jahren 230.000 Menschen das Leben. Über 60 Österreicher starben damals, weitere rund 40 gelten bis heute als vermisst. Schweden hatte mit 543 Toten unter den europäischen Nationen die meisten Todesopfer zu beklagen. (APA)