Wegen Verleumdung verfolgte Journalisten müssen das Recht haben, ihre Quellen zu schützen oder ein Dokument zu ihrer eigenen Verteidigung vorzulegen, ohne beweisen zu müssen, dass sie es auf legalem Wege erhalten haben. Auch Richter dürften Medien nicht dazu zwingen können, ihre vertraulichen Quellen aufzudecken, heißt es beim Europarat.
Anlass für die Initiative ist vor allem die Situation in den Mitgliedstaaten Russland, Aserbaidschan, Albanien und der Türkei. Ihnen wird vorgeworfen, die Strafverfolgung wegen Verleumdung zu nutzen, um Kritik vor allem an Politikern mundtot zu machen. Laut Terry Davis, Generalsekretär des Europarats, "eine besonders heimtückischen Form der Einschüchterung". Deswegen soll der Tatbestand der Verleumdung genau festgelegt werden. Um Missbrauch zu vermeiden, soll der Schutz der Persönlichkeit allein dem Zivilrecht übertragen werden.