Die ursprünglich für den 22. November vorgesehene Abstimmung ist Teil eines Friedensabkommens, das den jahrelangen Bürgerkrieg in Nepal beendete und die Maoisten in die Regierung einband. Im Streit über die künftige Staatsform und die Entmachtung von König Gyanendra verließen sie die Regierung jedoch im September, obwohl sie zuvor damit einverstanden waren, dass nur 240 der 497 Mitglieder der Versammlung nach dem Verhältniswahlrecht gewählt werden. Am Freitag hätten die Parteien eigentlich der Wahlkommission die Liste mit den Kandidaten bekannt geben sollen.
Nepal
Geplante Wahl verschoben
Maoisten boykottierten Wahltermin - Neuer Termin unbekannt - Friede in Gefahr
Kathmandu - Auf Druck der Maoisten haben die führenden
Parteien in Nepal die für kommenden Monat geplante Wahl einer
Verfassungsgebenden Versammlung verschoben. Wann ein neuer Termin
bestimmt wird, war am Freitag zunächst nicht klar. "Die Wahl wird
stattfinden", sagte ein Sprecher der Maoisten, Krishna Bahadur
Mahara. Zuvor müssten jedoch "einige grundlegende Dinge" geklärt
werden.
Der König wurde im
April 2006 nach anhaltenden Demonstrationen zum Rücktritt gezwungen
und entmachtet. Der Kampf der Maoisten hatte mehr als 13.000 Menschen
das Leben gekostet. (APA/Reuters, red, DER STANDARD, Printausgabe 5.10.2007)