Neben den Hauptfaktoren Inflation und Produktivitätszuwachs stellen die Arbeitnehmer zunehmend eine weitere Einflussgröße in den Mittelpunkt: die Gewinne der Firmen. Aufmunitioniert haben sich die Gewerkschafter mit einer Untersuchung der Arbeiterkammer über die Metallindustrie. Derzufolge sind die Gewinne von 110 ausgewerteten Unternehmen der Branche 2006 um 27 Prozent gestiegen.
Hohe Rendite
In absoluten Zahlen erwirtschafteten die Firmen ein kumuliertes Ergebnis von 1,66 Mrd. Euro. Im Durchschnitt kommen die Betriebe auf eine Rendite (Ebit im Verhältnis zum Umsatz) von 6,7 Prozent. Was weit schwerer wiegt als die Daten über die gesamte Branche: Die von den Arbeitgebern behaupteten Verluste in einer Vielzahl kleinerer Unternehmen - demnach schrieben fast 50 Prozent der Firmen Verluste - spiegelt sich in der AK-Untersuchung nicht wider. Im Gegenteil: Sogar das Viertel analysierter Firmen mit den schlechtesten Ergebnissen kam auf eine Gewinnmarge von 2,1 Prozent. Die ertragsstärksten Betriebe schafften 7,7 Prozent.
Für Karl Proyer, Verhandler der Industrieangestellten, untermauert die Studie die Forderung nach einer kräftigen Entgelterhöhung. Er hat noch einen anderen Hinweis darauf, dass die Ertragslage in den Betrieben weit besser sei, als von der Unternehmerseite zugegeben werde. Die im Vorjahr erstmals vereinbarte gewinnabhängige Erfolgsprämie von 100 Euro wurde flächendeckend ausgezahlt. Lediglich 25 von 1000 Metallbetrieben blieb die Einmalzahlung wegen Verlusten erspart.