Muss man wirklich? Schließlich geht es hier um den Wurstelprater. Und hier gibt es nur ein Thema: Unterhaltung. Und ja, derartiges Entertainment ist Kitsch. Ähnlich wäre es, wenn man vor der Errichtung der nächsten Disneyworld einen Architekturwettbewerb für das Cindarella-Schloss einfordern würde. Oder über die ästhetische Gestaltung der Abteilung "Pirates of the Caribbean" diskutierte.
Bei einem derartigen Projekt ist das wichtigste Kriterium, ob die Anlage funktioniert, ob sie das Publikum unterhält, ob das Konzept stimmig ist. Und da kann man schon einige Fragen stellen: Was hat eine Skihütten-Disco mit dem Thema "Wien um 1900" zu tun? Passt das zusammen, wenn eine Nostalgie-Fassade für einen Flugsimulator dahinter wirbt?
Das Besondere ist aber in diesem Fall: Für die Gestaltung des neuen Prater-Entrees ist die Stadt Wien federführend. Also die öffentliche Hand, die auch Verantwortung für das Erscheinungsbild dieser Stadt hat. Muss die Kommune wirklich für das Entertainment der Bürger und der Touristen sorgen? Brot und Spiele oder was? Unterhaltung und Rambazamba könnte man doch getrost dem freien Markt überlassen.