Wien/Linz - Mit dem Kauf der Kulinariksparte des Verkehrsbüros durch den Lebensmittelkonzern der Raiffeisen Landesbank Oberösterreich, Vivatis, - der Standard berichtete in der Mittwochausgabe - stehen einschneidende Änderungen bevor. Die Herstellung von Tiefkühlkost wird künftig ausschließlich am Standort der Vivatis-Linie Gourmet Menü Service in St. Pölten erfolgen, die Kühlkost in der vom Verkehrsbüro im vergangenen Herbst eröffneten Frischeküche in Wien-Liesing.

"Wir möchten im In- und Ausland expandieren", sagte Vivatis-Vorstandsmitglied Marisa Sailer bei der Präsentation der Kaufdetails am Donnerstag. Die Zahl der Mitarbeiter von insgesamt 1440 (600 bei Gourmet, 840 bei Kulinarik) soll stabil bleiben, die Zahl der täglich hergestellten Menüs von derzeit 250.000 (150.000 Gourmet, 100.000 Kulinarik) mittelfristig auf etwa 400.000 erhöht werden. Sailer will in zwei bis drei Jahren mit der noch Verluste schreibenden Neuerwerbung Geld verdienen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Zuckerl

Ein besonderes Zuckerl seien die im Paket enthaltenen Gastrounternehmen wie der Wiener Rathauskeller, das ebenfalls in Wien befindliche Café Schwarzenberg und das Restaurant im Donauturm, sagte Sailer. Teil des Deals ist auch der Verkauf der Vitana Salat- Frischservice Gmbh; sie geht an das Schwesterunternehmen der Vivatis-Gruppe, Efko. Die Bundeswettbewerbsbehörde muss dem Verkauf noch zustimmen.

Verkehrsbüro-Chef Harald Nograsek sagte, mit Vivatis habe man den geeigneten Partner gefunden. Nach 4,9 Mio. Euro Verlust werde man den Abgang in der Kulinarik heuer auf etwa die Hälfte begrenzen können. Ein Datum für den geplanten Börsengang des Verkehrsbüros nannte Nograsek nicht. Das sei abhängig von einer Großübernahme, an der man dran sei. (stro, DER STANDARD Printausgabe, 5.10.2007)