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Arte mit einem Kuba-Schwerpunkt zum 40. Todestag Che Guevaras.

Foto: Reuters/ENRIQUE DE LA OSA
Weil Che Guevara, der die größte denkbare revolutionäre Ausstrahlung in seiner Person und noch mehr auf seinem Abbild zusammenfasst, jetzt schon 40 Jahre lang tot ist, hievte Arte einen Kuba-Schwerpunkt ins Programm, um wieder einen Blick auf den kubanischen Nationalbank-Leiter und Industrieminister abseits seiner popkulturellen Bedeutung zu werfen.

Die Pflicht zum Todestag wurde mit Beiträgen über Leben und Wirkung am Dienstag abgespult, die Kür folgte am Mittwoch mit der zweistündigen Doku "Fidel, der Che und die afrikanische Odyssee". Das beinahe vergessene Kapitel der Auswirkungen des Kalten Krieges auf den Schwarzen Kontinent, wo neben den Blockmächten (ehemalige) Kolonialherren und diverse revolutionäre Gruppen um Einfluss rangen, war auch ein Feld angewandten Internationalismus der Kubaner. Guevaras Kongo-Reise, wo er inkognito - rasiert und mit Brille - die schlecht organisierten Rebellen um Laurent Kabila unterstützte, ist nur eine Episode von Kubas Engagements in Afrika, das im verlustreichen Kampf in Angola den Höhepunkt fand.

Neben historischen Fakten vermittelte der Film noch eines: ein Bildpanorama jener Situationen, an denen Revolutionsmythen anknüpfen. In der Rezeption der verblassten Filmdokumente mischt sich schon oft Nostalgie in den Kampf der Ideologien. (pum/DER STANDARD, Printausgabe, 5.10.2007)