Das System der Geheimgefängnisse war zuerst Ende 2005 von der "Washington Post" aufgedeckt worden. Präsident George W. Bush bestätigte im September 2006 deren Existenz, erklärte jedoch, alle 14 damals inhaftierten hochrangigen Al-Kaida-Mitglieder seien nach Guantanamo überführt worden. Allerdings teilte das Verteidigungsministerium im April 2007 mit, es halte einen mutmaßlichen Kämpfer der radikalen Islamistengruppe Al-Kaida in Haft, der zuvor Gefangener der CIA gewesen sei.
Abd al-Rassak abd al-Baki festgenommen
Aus US-Abwehrkreisen verlautete nun, Abd al-Rassak abd al-Baki sei Ende 2006 festgenommen und der CIA übergeben worden. Seit 2007 sitze auch er in Guantanamo in Haft. Al-Baki soll der Al-Kaida zufolge in der Türkei festgenommen und dann an die USA ausgeliefert worden sein.
Ein Sprecher des CIA lehnte grundsätzlich jede Auskunft zu Personen ab, die von dem Geheimdienst gefangen gehalten würden. Eine Sprecherin des Präsidialamts sagte: "Es ist bisher nicht unsere Angewohnheit, jedes Mal eine Presseerklärung herauszugeben, wenn wir einen Gefangenen haben." Die Menschenrechtsgruppe Human Rights First nannte die fortgesetzte Existenz der Geheimgefängnisse "extrem verstörend".
CIA-Folter genehmigt
Dem neuen "New York Times"-Bericht zufolge soll Justizminister Gonzales 2005 in einem Schreiben harte CIA-Verhörmethoden für den CIA für rechtens erklärt haben. Dazu sollen Schläge auf den Kopf, simuliertes Ertränken und extreme Kälte gehören. Dies steht im Widerspruch zu einer offiziellen Stellungnahme des Justizministeriums vom Dezember 2004, in der Folter strikt verboten wird. Die Sprecherin des Präsidialamts sagte am Donnerstag dazu: "Die Politik der Vereinigten Staaten besteht darin, nicht zu foltern." Der Vorsitzende des Justiz-Ausschusses des Senats und sein Kollege aus dem Repräsentantenhaus forderten von dem Ministerium umgehend die Herausgabe der entsprechenden Unterlagen.