Die Forschungsausgaben europäischer Konzerne hinken jenen der Konkurrenz in anderen Teilen der Welt deutlich hinterher. Laut einem Bericht der EU-Kommission haben die 1.000 größten europäischen Investoren in Forschung und Entwicklung (F&E) im Vorjahr 121,1 Milliarden. Euro dafür ausgegeben, die 1.000 größten Nicht-EU-Firmen investierten 250,5 Milliarden Euro. Österreich liegt auch innerhalb Europas abgeschlagen: Der größte heimische F&E-Investor, die Voest-Alpine, rangiert erst auf Platz 208.

Insgesamt finden sich unter den Top 1.000 europäischen Forschungs-Investoren nur 31 Unternehmen aus Österreich, darunter der Chemie-Konzern Borealis (261) und die Telekom Austria (269). Zum Vergleich: Die Schweiz hat mit Roche und Novartis zwei Konzerne unter den weltweit 50 größten Forschungs-Investoren, Schweden mit Ericsson immerhin einen.

Umstritten

Unumstrittener Spitzenreiter bei den weltweiten F&E-Investitionen sind aber immer noch die USA, die mit Pfizer, Ford, Johnson & Johnson sowie Microsoft die vier Top-Konzerne stellen. Erst an fünfter Stelle kommt mit DaimlerChrysler eine deutsche Firma. Von den 1.400 Konzernen mit den weltweit größten Forschungsausgaben kommen 563 aus den USA, 400 aus der EU und 237 aus Japan.

Der Abstand zwischen der EU und den USA hat sich im Vorjahr noch einmal vergrößert: Die Forschungsausgaben der EU-Konzerne wuchsen um 7,4 Prozent auf 115,2 Milliarden Euro, während jene der US-Konkurrenz um 13,3 Prozent auf 147,7 Milliarden Euro zulegten. Relativ abgeschlagen die japanische Industrie, die 64,6 Milliarden Euro in F&E steckten - 5,7 Prozent mehr als 2005. (APA)