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Der Schrei des Bussards durchdringt hin und wieder die Ruhe auf der Grebenzen.

Grafik: STANDARD
Die Grebenzen – zwischen Neumarkt in der Steiermark und St. Lambrecht – gehört mit zwei Bergstraßen und Lifts zweifellos zu den gut erschlossenen Höhen. Es finden sich jedoch auch Routen, auf denen man nur wenigen Wanderern begegnet und – zumindest beim Auf- und Abstieg – dem Wirbel fernbleibt. Bestenfalls das Säuseln des Windes, der Schrei des Bussards oder das Krächzen des Kolkraben liefern die akustische Untermalung. Polster aus Moos und Fichtennadeln verschlucken stellenweise sogar das Geräusch der Tritte. Erst bei Erreichen der Dreiwiesenhütte ist es mit der Ruhe vorbei, dort verfolgt einen die so genannte Volksmusik bis aufs Klo.

Eine der Routen, auf denen sich die Grebenzen ganz pianissimo gibt, nimmt im idyllischen Pöllau ihren Ausgang und führt durch eine abwechslungsreiche, romantische Landschaft. Da der Weg keine besonders starken Steigungen aufweist, lässt sich die Umgebung voll genießen. Zum Verschnaufen gibt es genug flachere Abschnitte.

Von den Aussichtspunkten des kleinen Gipfelplateaus der Ersten Grebenzenhöhe – es gibt deren drei – erblickt man die gesamte Kette der Niederen Tauern, die Seetaler Alpen mit dem markanten Zirbitzkogel, die Saualpe mit dem Ladinger Spitz, einen Teil des Nockgebiets und der Karawanken, hinter denen die Spitzen der Julischen Alpen hervorlugen. Nicht zuletzt sei auf den Tiefblick zum berühmten Stift St. Lambrecht und in die Region des Neumarkter Sattels verwiesen. Das Gipfelkreuz steht nicht auf dem höchsten Punkt, den ein Denkmal markiert. Für den Abstieg wählt man am besten die Anstiegsroute – eine Runde im oberen Bereich ist nicht besonders lohnend. Insgesamt bietet die Tour keine Schwierigkeiten.

Die Route: Vom hoch gelegenen Pöllau – erreichbar von _St. Marein oder Zeutschach – steigt man auf dem rot markierten Weg mit der Nummer 134 an, der anfangs auch Teil eines Waldlehrpfads ist. Vorwiegend durch Wald geht es zur Höhe, bis zur Dreiwiesenhütte braucht man ungefähr 2½ Stunden. In einer guten Viertelstunde erreicht man den Gipfel der Ersten Grebenzenhöhe. Die Gehzeit für die Rückkehr auf der Anstiegsroute beträgt etwa zwei Stunden. Bevorzugt man dennoch die Runde, so steigt man in einer knappen Dreiviertelstunde auf den Skipisten zum Grebenzen-Schutzhaus ab. Weiter geht es auf der Straße bis zur ersten scharfen Linkskehre, dort hält man sich geradeaus auf einer Forststraße und gelangt fast ebenen Weges bei einer Jagdhütte zur Anstiegsroute, auf der man zum Ausgangspunkt zurückkehrt. Die Gehzeit ab Grebenzen-Schutzhaus beträgt zwei Stunden. (Bernd Orfer/Der Standard/Printausgabe/6./7.10.2007)