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München - Bei der Untersuchung der Erbsubstanz von 300 Patienten identifizierten Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München gleich mehrere Gene, die bei der Entstehung von Angsterkrankungen eine Rolle spielen könnten.

So fanden sie bei Patienten mit besonders schweren Panikattacken und ausgeprägter Platzangst wiederholt bestimmte Varianten eines Gens auf Chromosom 12. Dieses Gen trägt die Information für ein Enzym, das unter anderem an Gedächtnisvorgängen und Schmerzempfinden beteiligt ist, wie die Forscherin Susanne Lucae erläuterte.

Affektive Störungen

Da diese Varianten auch bei manisch depressiven Störungen identifiziert worden seien, nehme man an, dass einige Gene sowohl für Angsterkrankungen als auch für sogenannte affektive Störungen eine Rolle spielten. Daneben überführten die Wissenschaftler drei weitere "Angst-Gene".

"Wenn wir die Krankheitsgene kennen, könnten wir langfristig neue Medikamente entwickeln und Menschen mit einem hohen Erkrankungsrisiko früher und damit besser behandeln", betonte Lucae. "Das Risiko, eine Angststörung zu erleiden, sowie der Schweregrad der Erkrankung hängen vom Zusammenwirken vieler verschiedener Gene ab." (APA/AP)