Washington - Die Bewerber für die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner haben im vergangenen Quartal im Vergleich zu den Demokraten weniger Spendengelder eingesammelt. Der ehemalige New Yorker Bürgermeister Rudy Giuliani führt die Liste mit elf Millionen Dollar (rund 7,8 Mio. Euro) an, knapp gefolgt von Mitt Romney, der zehn Mio. einsammeln konnte. Der Multimillionär und Exgouverneur von Massachusetts brachte aber zusätzlich 8,5 Mio. Dollar aus eigenem Vermögen in seine Kampagne ein.
Der Schauspieler und frühere Senator Fred Thompson, der erst im September in den Wahlkampf eingestiegen ist, brachte es auf neun Mio., Senator John McCain auf 6,5 und der Kongressabgeordnete Ron Paul auf fünf Mio. Dollar.
"Träge, fett, glücklich"
Hillary Clinton dagegen meldete zuletzt 27 Mio. Dollar an Spendenaufkommen, Barack Obama 20 Mio. Dollar. Insgesamt haben die Demokraten die Republikaner um fast 100 Mio. Dollar abgehängt - ein seit 30 Jahren nicht dagewesener Wert. Ein Wahlkampfberater der Republikaner kommentierte die Zahlen mit Blick auf US-Präsident George W. Bush so: "Nichts treibt mehr Geld ein als der blanke Hass." Die Demokraten seien hungrig auf Macht, die Republikaner in den vergangenen Jahren dagegen "träge, fett und glücklich" geworden.
Glücklich wäre auch Bill Clinton, könnte er nach einem Wahlsieg seiner Frau als diplomatischer Emissär das Image der USA in der Welt aufpolieren. Das erklärte der frühere Präsident in einem BBC-Interview. Die Chancen dafür stehen derzeit gut: Hillary Clinton führt in den jüngsten Umfragen mit zehn Prozentpunkten vor Rudy Giuliani. (pra/DER STANDARD, Printausgabe, 6./7.10.2007)