Gaza - Der vom palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas abgesetzte Premier Ismail Haniyeh hat die arabischen Staaten aufgefordert, an der von den USA vorbereiteten Nahost-Konferenz nicht teilzunehmen. Vor allem Saudi-Arabien und Ägypten sollten fernbleiben, sagte der Hamas-Politiker laut einem Bericht der Zeitung "Palestine" vom Samstag. Er gehe nicht davon aus, dass bei dem Treffen in den USA, das im November stattfinden soll, Ergebnisse erzielt würden.

Die Hamas hatte die Konferenz abgelehnt, weil sie "das Tor zu weiteren Zugeständnissen an den Besatzerstaat (Israel) öffnen" würde. Die USA wollen sechs arabische Staaten zu der Konferenz einladen, nämlich Syrien, Libanon, Jordanien, Ägypten, Saudi-Arabien und Katar. Die Regierung Saudi-Arabiens macht ihre Zusage derzeit von einem Baustopp für israelische Siedlungen in den palästinensischen Gebieten abhängig.

Nach der vollständigen Hamas-Machtübernahme im Gaza-Streifen hatte Abbas im Juni die palästinensische Einheitsregierung aufgelöst und im Westjordanland ein Fatah-Notstandskabinett unter Salam Fayyad eingesetzt. Dieses erhofft sich von der geplanten Konferenz eine Wiederbelebung der Friedensgespräche mit Israel, die binnen sechs Monaten zu einem Abkommen führen sollen. Nach einem halben Jahr sollte es zu einer weiteren Konferenz kommen, "um unsere Vereinbarung mit Israel zu bestätigen", sagte Informationsminister Riad Maliki am Donnerstag in Ramallah. Abbas und der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert hatten am Mittwoch in Jerusalem über die Zukunft des Friedensprozesses gesprochen.(APA/AP/AFP)