Salzburg - Nach einem tragischen Bootsunglück auf dem Wolfgangsee am vergangenen Dienstag haben die Einsatzkräfte in der Nacht auf Sonntag vermutlich die Leiche der ertrunkenen Rumänin Andrea P. (16) entdeckt. Das teilte Einsatzleiter Engelbert Haunsperger am Sonntag bei einem Pressegespräch mit. Überraschenderweise wurde auch der Torso einer erwachsenen Person, die schon seit längerem im See liegen dürfte, geortet und geborgen.

Die 16-jährige Rumänin, die nicht schwimmen konnte, hatte am Dienstagnachmittag gemeinsam mit ihrer Freundin Elena F. und deren kleinem Sohn einen Motorbootausflug auf dem Wolfgangsee unternommen. Das Mädchen hatte beim Tanzen auf dem Boot das Gleichgewicht verloren und war zwischen Hochzeits- und Ochsenkreuz in den See gestürzt. Bootsführer Georg L. aus Strobl war ebenso wie Elena F. sofort ins Wasser gesprungen, um der 16-Jährigen zu Hilfe zu kommen. Doch alle Rettungsversuche blieben erfolglos. Seit Dienstag lief eine intensive Suche nach der Leiche des ertrunkenen Mädchens.

Bergung kann noch bis zu 24 Stunden dauern

Bei der georteten Leiche handle es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um die gesuchte Andrea P., erklärte Haunsperger. Die Bergung könne aber noch bis zu 24 Stunden dauern, meinte der Einsatzleiter. Seit sechs Uhr früh sind die Einsatzkräfte erneut auf der Suche nach der Ertrunkenen, die sich in etwa 80 Meter Tiefe und 190 Meter vom Ufer entfernt befinden dürfte. Die Fundstelle liegt etwas außerhalb des ursprünglich eingegrenzten Suchtgebiets.

Die Unterwasserkameras hatten am Sonntag um 2.17 Uhr eine in rund 80 Meter Tiefe liegende Person geortet. Um fünf Uhr früh sollte dann die Bergung erfolgen. Doch dabei förderten die Einsatzkräfte den Torso einer anderen erwachsenen Person an die Oberfläche, berichtete der Einsatzleiter der oberösterreichischen Feuerwehrtaucher, Konrad Hitzfelder.

Dieser Leichnam dürfte sich in unmittelbarer Nähe zur ertrunkenen Rumänin befunden haben. Albert Struber, der Leiter der Salzburger Kriminalpolizei, geht davon aus, dass sich die tote Person schon mindestens ein Jahr im Wasser befunden hat. Der Torso werde gerichtsmedizinisch untersucht, außerdem würden alle Vermisstenlisten überprüft, sagte Struber, der ein Verbrechen nicht ausschließen kann.

Die Einsatzkräfte versuchen unterdessen, die Leiche der Rumänin mit der Unterwasserkamera erneut zu orten. Dabei müsse die eingegrenzte Stelle bis zu 20 Mal abgesucht werden, erläuterte Hitzfelder. (APA)