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Strabag-Partner Oleg Deripaska (li.) und Hans Peter Haselsteiner.

Foto: APA/Techt
Wien - Heute Montag, wird der größte Börsengang in der Geschichte des österreichischen Kapitalmarktes eingeläutet. Doch während sich das Umfeld für das Initial Public Offering (IPO) deutlich verbessert hat, gelten die Preisvorstellungen der bisherigen Strabag-Aktionäre Hans Peter Haselsteiner, der Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien und des russischen Oligarchen Oleg Deripaska nach wie vor als mögliches Hindernis für die erfolgreiche Abwicklung der Transaktion.

Aus dem Umfeld des Baukonzerns war am Wochenende zu hören, dass die Deutsche Bank als führende Investmentbank des Börsengangs beim Preis einen Fünfer vorne sehen möchte, konkret 51 Euro pro Aktie. Das läge deutlich über der Bewertung anderer Analysten, die einen Preis um die 45 Euro für angemessen halten. Heute morgen lautet die erste Information: 28,2 Millionen Aktien zu je 42 bis 48 Euro.

Jedenfalls würde die nicht gerade als Ertragsjuwel geltende Baufirma mit der Bewertung von Deutscher Bank sowie Raiffeisen Centrobank mit 5,8 Mrd. Euro bewertet. Der zu erwartende "Freefloat", also der Streubesitz, von einem Viertel des Aktienkapitals käme somit auf 1,65 Mrd. Euro. Bisher wurde das Volumen des IPO mit rund 1,3 Mrd. Euro bewertet.

Segen für Deripaskas Holding

Die genannten Preisvorstellungen wären vor allem für Deripaskas Holding Basic Element ein Segen. Der Russe ist erst im April mit durchschnittlich 44 Euro je Aktie eingestiegen. Sein 30-prozentiger Anteil hätte somit innerhalb eines halben Jahres eine Wertsteigerung von 15 Prozent erfahren.

Allerdings ist nach wie vor fraglich, ob der bereits einmal verschobene Börsengang anlässlich dieser hohen Erwartungen glatt über die Bühne gehen wird. Sollte tatsächlich ein Preis von um die 50 Euro je Aktie gefordert werden, könnte es zäh werden, sagen Analysten, die namentlich nicht genannt werden wollen, auf Anfrage des Standard.

Die Strabag SE gehört mit einem Jahresumsatz von 10,4 Mrd. Euro und 53.000 Mitarbeitern zu den Top fünf der Baukonzerne in Europa. (Andreas Schnauder, DER STANDARD, Print-Ausgabe/red, 8.10.2007)