Außenminister Manuchehr Mottaki bezeichnete am Samstag in einem Interview des iranischen Staatsfernsehens jede Sanktion seitens der Europäer als illegal. Mottaki warnte die EU, das iranische Atomprogramm außerhalb der Zuständigkeit der internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) in Wien zur Diskussion zu stellen. Kouchner schlug zuletzt in einem Brief an die Außenminister der EU-Staaten vor, unabhängig von den bevorstehenden Verhandlungen im UN-Sicherheitsrat im November, wirtschaftliche Strafmaßnahmen gegen den Iran zu erlassen; der französische Außenminister erntete dafür allerdings weit gehend Unverständnis in der EU.
Hinter den Kulissen wird in Teheran aber über eventuelle Konsequenzen bei weiteren Sanktionen nachgedacht. Während Präsident Mahmud Ahmadi-Nejad nach wie vor sein Festhalten am Atomprogramm verteidigt, werden in Teheran immer mehr Stimmen laut, die seine Haltung bei der UNO-Vollversammlung im September und seine Interviews in den USA kritisieren. Mohammed Hashemi, der Bruder des früheren iranischen Präsidenten Hashemi Rafsanjani und Mitglied des Schlichtungsrates, warf Ahmadi-Nejad Inkonsequenz vor. "Die USA haben eindeutig von der Haltung Ahmadi-Nejads profitiert", meinte Mohammed Hashemi.
Produktion gedrosselt