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Geworben wird auch um Damen, die seien in puncto Belastbarkeit und Konzentrationsfähig­keit den Herren überlegen.

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Wien - "Den ÖBB fehlen zur Zeit 200 Lokführer", sagt Herwig Wildberger, Geschäftsführer der ÖBB-Tochter Traktion den "Salzburger Nachrichten" (Montag-Ausgabe). Am schlimmsten sei die Situation im Osten. Deshalb werde bereits über höhere Einstiegsgehälter als Lockmittel nachgedacht. ÖBB-Chef Martin Huber bestreitet allerdings einen Lokführermangel.

Aus der Eisenbahner-Gewerkschaft und der Güterverkehrstochter Rail Cargo Austria sei allerdings zu hören, dass es bereits Schwierigkeiten bei der Abwicklung von Güterverkehr gebe. Erst in zwei Jahren soll das Problem gelöst werden können. Fallweise könnten Züge nicht fahren, weil das notwendige Personal ausfalle. Derzeit werde an der Ausbildung neuer Fachkräfte gearbeitet, das Programm dauert etwa 14 Monate. Heuer würden 160, nächstes Jahr gar 280 Lokführer ausgebildet. Jährlich verliere das Unternehmen allerdings 150 Mitarbeiter durch Pensionierungen.

Frauen gesucht

Die ÖBB werben auch um Frauen: Wildberger: "Wir haben derzeit nur 32 Lokführerinnen, das ist zu wenig. Wir suchen ausdrücklich Mädchen". Diese hält er in puncto Belastbarkeit und Konzentrationsfähigkeit für überlegener.

Als Hemmschuh gelten auch die niedrigen Einstiegsgehälter. Laut Traktion-Zentralbetriebsrat Roman Hebenstreit müsse das Grundgehalt von 1.638 Euro brutto auf zumindest auf 1.900 bis 2.000 Euro angehoben werden, das entspreche den Anfangslöhnen der Metallindustrie.

Derzeit werden mit dem Chef der Dienstleistungsgesellschaft (DLG) Franz Nigl im Auftrag der ÖBB-Holding die Verhandlungen geführt. Am Ende soll ein neues Entlohnungs- und Karriere-Schema für Lokführer stehen. (APA)