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Die Annahme des Freihandelsabkommens gilt als Überraschung. In Meinungsumfragen vor dem Referendum waren die Gegner des Abkommens leicht in Führung gelegen.
Costa Rica war das einzige Land der künftigen Freihandelszone, das ein Referendum über den Beitritt abhielt. Guatemala, El Salvador, Honduras, Nicaragua und die Dominikanische Republik hatten das Abkommen (CAFTA) bereits ratifiziert. Die costaricanischen Oppositionsparteien, die das Abkommen ablehnen, hatten Präsident Arías zu dem Volksentscheid gezwungen. Der Staatschef zeigte sich in der Nacht zum Montag versöhnlich. Es sei nicht das Abkommen, dass die Menschen in seinem Land entzweie, sagte er im Fernsehen, "es ist die Armut von 90.000 unserer Bürger, der Mangel an Arbeitsplätzen für junge Leute, die Gewalt, die in unseren Gemeinden Misstrauen sät".
Vergleichsweise wohlhabend
Costa Rica mit seinen rund vier Millionen Einwohnern ist ein vergleichsweise wohlhabendes Land mit einer vergleichsweise gut gebildeten Bevölkerung. Gegner des Freihandelsabkommens fürchten, dass die florierenden staatlichen Telekommunikations- und Versicherungsunternehmen jetzt verkauft werden. Außerdem haben sie Angst, dass Firmen in ärmere Nachbarstaaten wie Nicaragua und Honduras abwandern, um dort günstiger zu produzieren. Das Land erwirtschaftet rund zehn Prozent seiner Einkünfte aus dem Tourismus, Exportgüter sind vor allem Kaffee und Obst. Costa Rica hat keine Armee, sondern steht unter dem militärischen Schutz der USA.