Khartum - Sudanesische Regierungstruppen
und verbündete Milizen haben Aufständischen zufolge eine Stadt
in der Region Darfur niedergebrannt und 105 Menschen getötet.
Tagelang hätten die Bewaffneten Haskanita verwüstet, sagte am
Montag ein Mitarbeiter der Rebellengruppe Sudanesischen
Befreiungsarmee (SLA), Suleiman Dschamus. Die Vereinten Nationen
bestätigten, dass in dem Ort nur noch die Moschee und eine
Schule stehen würden. Die meisten der 7000 Einwohner seien
geflohen.
Die Zahl der Toten könnte noch steigen, erklärte Dschamus.
Viele Bewohner seien in den Busch geflohen und könnten
verdursten. "Sie brauchen Wasser."
Das Militär wies die Berichte über Tote in der Stadt zurück.
"Es gab ein Feuer, aber es wurde unter Kontrolle gebracht",
sagte ein Sprecher. "Die Vereinten Nationen haben daraus etwas
Größeres gemacht, als es ist."
Die Armee war vergangene Woche in Haskanita eingerückt,
nachdem sich die Friedenstruppe der Afrikanischen Union aus dem
Gebiet zurückgezogen hatte. Zuvor waren am 29. September beim
bislang schwersten Angriff auf die AU in Darfur nahe Haskanita
zehn Soldaten ums Leben gekommen. Die Organisation bat daraufhin
die Regierungsarmee, Haskanita nach dem Abzug zu schützen.
Vor vier Jahren hatten sich zumeist nicht-arabische Rebellen
gegen die Zentralregierung in Khartum erhoben. Diese
unterstützte ihrerseits Milizen, um den Aufstand
niederzuschlagen. Seither sind nach offiziellen Schätzungen in
dem Konflikt 200.000 Menschen ums Leben gekommen. Die Regierung
spricht von weitaus weniger Opfern. (Reuters)