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"Tod dem Diktator" riefen die Studenten.

Foto: Reuters
Teheran - Im Vorfeld einer Rede des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinejad ist es am Montag an der Teheraner Universität zu Rangeleien gekommen. "Tod dem Diktator" riefen über hundert regierungskritische Studenten. Die Demonstranten lieferten sich ein Handgemenge mit Anhängern Ahmadinejads, die "Danke, Präsident" riefen. Die Polizei war vor den Toren der Universität postiert und betrat den Campus nicht.

Der Protest ging zu Ende, nachdem der Wagen Ahmadinejads das Gelände verlassen hatte. Die Behörden hatten vor Beginn der Veranstaltung die Ausweise von allen Studenten kontrolliert und nur ausgewählte Personen in den Saal vorgelassen. Den Demonstranten gelang es aber trotzdem, die Rede Ahmadinejads zu hören.

Ahmadinejad ging in seiner Rede auch auf seinen Auftritt an der Columbia-Universität in New York Ende September ein, wo er sich harsche Kritik anhören musste und vom Rektor als "engstirniger und grausamer Diktator" bezeichnet wurde. Dieser "sorgfältig inszenierte Zwischenfall" habe darauf abgezielt, das Ansehen der iranischen Nation zu schädigen, meinte der Präsident. Er fügte hinzu, die "materielle Welt und der Materialismus" seien an ihr Ende gelangt.

Studenten berichten, dass einige Kritiker gefangen genommen oder von Seminaren an der Universität ausgeschlossen wurden. Einige Hochschüler verlangten am Montag die Freilassung von Kommilitonen. Die Ahmadinejad-Anhänger forderten ihrerseits Regierungskritiker auf, die Universität zu verlassen.

Bilder verbrannt

Im Dezember hatten Studenten eine Rede des Präsidenten an einer anderen Universität gestört, indem sie Bilder von Ahmadinejad verbrannten und Knallkörper warfen. (APA/AP/dpa/IRNA)