Steuern
Erbschaftsteuerreform in Deutschland könnte sich verzögern
Die Reform der Erbschaftsteuer in Deutschland könnte sich wegen zahlreicher noch strittiger Fragen weiter verzögern
Berlin - Die Reform der Erbschaftsteuer in Deutschland
könnte sich wegen zahlreicher noch strittiger Fragen weiter
verzögern. Mit einem Kompromiss zwischen Union (CDU/CSU) und SPD sei
"frühestens Ende des Jahres, wahrscheinlich jedoch erst im Frühjahr
2008 zu rechnen", sagte der SPD-Finanzpolitiker Florian Pronold dem
Berliner "Tagesspiegel" vom Montag. Er bekräftigte zugleich die
Forderung, dass die Reform ein "deutlich höheres Mehraufkommen"
bringen müsse. Zugleich kritisierte er die bisherigen Pläne der
zuständigen Bund-Länder-Kommission. Aus Sicht der SPD seien sowohl
die diskutierten Steuersätze für Erben als auch die vorgesehenen
Regelungen für das Vererben von Betrieben "nicht akzeptabel". Vor drastischen Mehrbelastungen für erbende Geschwister, Neffen
und Nichten warnte unterdessen der Hauseigentümerverband Haus &
Grund. Die von Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) und dem
hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) vorgesehene
Entlastung betrieblicher Vermögen auf Kosten der Immobilienbesitzer
müsse geändert werden. Verbands-Präsident Rolf Kornemann verwies in
der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Montag auf Berechnungen, wonach
den Erben von Immobilien in den Steuerklassen II und III eine
Steuererhöhung um 360 Prozent drohe. "Da schlägt der Fiskus gnadenlos
zu", kritisierte Kornemann. Betroffen wären neben Geschwistern,
Neffen und Nichten auch Freunde und Partner aus
gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften. (APA/AFP)