Rödental - Der angeschlagene deutsche Puppenhersteller Zapf Creation will seine Finanzkrise mit Hilfe einer Kapitalerhöhung wenigstens teilweise in den Griff bekommen. Durch die Ausgabe von 3,2 Mio. neuen Aktien sollen dem Unternehmen rund zehn Mio. Euro in die Kassen fließen, teilte die Zapf Creation AG am Montag in Rödental mit.

Insgesamt benötigt das Unternehmen allerdings bis Ende November neues Eigenkapital in Höhe von rund 30 Mio. Euro. Die noch fehlenden 20 Mio. Euro würden voraussichtlich über ein Gesellschafterdarlehen finanziert, hieß es. Bekommt Zapf das Geld zusammen, geben die Banken einen langfristigen Kredit in Höhe von 65 Mio. Euro.

Der Puppenhersteller steckt seit langem in der Krise. Im ersten Halbjahr brachen die Erlöse um nochmals fast 30 Prozent auf 23,1 Mio. Euro ein. Der Verlust stieg leicht auf 8,5 Mio. Euro.

Kooperation mit MGA

Im Rahmen der bereits angekündigten Kapitalerhöhung haben die Altaktionäre ein Bezugsrecht. Sie können die neuen Anteilsscheine zum Stückpreis von 3,16 Euro in der Zeit vom 12. bis 26. Oktober zeichnen. Bereits im Vorfeld hatten zwei Großaktionäre zugesagt, die Aktien abzunehmen, die von anderen Anteilseignern nicht gezeichnet werden.

Insgesamt ist Zapf derzeit zuversichtlich. Allmählich greife die Kooperation mit dem US-Spielwarenhersteller MGA, sagte ein Unternehmenssprecher. Es sei das Ziel, am Ende des Geschäftsjahres ein besseres Ergebnis vorweisen zu können als Ende 2006. Damals wurde - ohne Restrukturierungsaufwendungen und Einmaleffekte - ein Verlust von 5,6 Mio. Euro ausgewiesen.

Seit Anfang 2007 kooperiert Zapf Creation mit MGA in den Bereichen Vertrieb, Beschaffung und Lizenzgeschäft. Das US-Unternehmen ist mit rund 23 Prozent größter Anteilseigner bei dem Rödentaler Puppenhersteller. Zapf Creation ist nach eigenen Angaben Europas führender Markenhersteller von Spiel- und Funktionspuppen und beschäftigte am 30. Juni 2007 noch 226 Mitarbeiter. (APA/dpa)