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Ein Tiroler Textilgroßhändler hat von der steirischen Initiative Wind bekommen und sofort reagiert: 1.000 Kilo Wolle sowie zwei Strickmaschinen hat er den Frauentaler Strickerinnen gespendet.
Foto: REUTERS/Caren Firouz

Frauental an der Lassnitz - Handarbeitsbegeisterte Steirerinnen haben in den vergangenen vier Jahren eine rekordverdächtige Menge an Strickwaren für die Not leidende Bevölkerung in der Republik Moldau gestrickt. Am Montag erhielten die Frauen aus Frauental an der Lassnitz (Bezirk Deutschlandsberg) eine weitere Tonne Wolle von einem Spender aus Tirol.

400 Strickerinnen

Initiatorin des Sozialprojekts ist Sieglinde Strohmeier. Nach einem TV-Beitrag, der die enorme Armut in dem kaum beachteten Land östlich Rumäniens thematisierte, startete sie in ihrem kleinen Handarbeitsladen eine Strickrunde, bestehend aus ein paar fingerfertigen Stammkundinnen. Was in einem Hinterzimmer des Geschäfts begann, hat sich mittlerweile auf die gesamte Steiermark ausgebreitet. "Es sind schon 400 Frauen, die mitmachen", freut sich Strohmeier, das ihr "Strickfieber" dermaßen ansteckend ist.

Bis nach Tirol ist die Kunde vom Stricken für Moldawien gedrungen. Ein Textilgroßhändler hat von der Initiative Wind bekommen und sofort reagiert: 1.000 Kilo Wolle sowie zwei Strickmaschinen hat der Unternehmer den Frauentalerinnen gespendet - inklusive einer Gratiseinschulung auf den Geräten. Gesamtwert: Mehr als 18.000 Euro.

Leben retten

Die eine Tonne Wolle aus Tirol kommt da natürlich wie gelegen. Bis zum Wintereinbruch werden daraus noch tausende Kleidungsstücke gemacht, die unter Umständen sogar Leben retten können: "Ich bin sehr stolz auf meine Damen und auf alle, die mitmachen", ist Frau Strohmeier begeistert. Niemand von ihnen war je in Moldawien, doch allein die Vorstellung, dass dort die Temperaturen bis auf 30 bis 40 Grad unter Null fallen können und sich die Menschen von ihren kaum existenten Löhnen oder staatlichen Unterstützungen nicht einmal Heizmaterial leisten können, treibt die stetig wachsende Strickgemeinde an.

Um den Strickwaren-Transport müssen sich die Frauen übrigens nicht auch noch kümmern. Den übernimmt das "Hilfswerk Austria". (APA)