Waren wieder einmal am "Tatort": Max Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär).

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Wenn nicht einmal mehr die Frauen das Naschzeug-Festspiel "Ocean's Twelve" mit George Clooney (bekannt aus der Kaffeewerbung), Brad Pitt (der mit der Frau, die alle adoptiert) und Matt Damon (ähm ...) anschauen wollen und stattdessen Dietmar Bär ("ich heiße nicht nur so, ich seh auch so aus") und dem x-beinigen Klaus J. Behrendt den Vorzug geben, dann bedeutet das sicher etwas.

Was genau, wurde nicht besprochen, es resultierte jedenfalls darin, dass am Sonntag der "Tatort"-Routine der Vorzug vor der Hollywood-Plattheit eingeräumt wurde. Weil – "Tatort" am Sonntag, das ist ja wie Schnitzel am Sonntag. Da weiß man, was man kriegt. Wobei der jüngste mit den beiden Kommissaren Freddy Schenk und Max Ballauf schon sehr konstruiert daherkam. Da mangelte es an mehr als an einer Stelle an Glaubwürdigkeit und Realitätsnähe.

Etwa der Kölner Straßenmusikant, der im Hintergrund eines Telefongesprächs mit einem vermeintlichen Mörder stundenlang denselben Song spielt, wirkte ein bisschen sehr aufgesetzt. Auch, dass Ballauf dann zu Fuß gleich schnell unterwegs war wie seine Kollegen mit Auto samt Blaulicht, passte eher zu "Ocean's Twelve" als zum "Tatort".

Ganz deppert: Ein Mann läutet im Trainingsanzug an einer Tür, weil er einen anderen zum Laufen abholen will. Als dort statt dem Abzuholenden die Polizei öffnet und nach des Sportsfreunds Identität fragt, überreicht der flott eine Visitenkarte. Weil ohne die geht man bekanntlich nie laufen. (flu/DER STANDARD; Printausgabe, 9.10.2007)