ModeratorIn: Rosana hat nun in unserem Chatraum Platz genommen. Die Vizeweltmeisterin wird bis 15 Uhr ihre Fragen beantworten.
Rosana: Ola gente! Ich bin jetzt hier und freue mich auf Eure Fragen!
ModeratorIn: Man hört Sie sind verletzt, wie geht es ihrem Knie?
Rosana: Nicht so gut. Ich glaube es braucht noch ein bisschen Zeit, ich hoffe aber, dass ich am Donnerstag im UEFA-Cup spielen kann.
ModeratorIn: Den Schmerz des verlorenen WM-Finales schon verkraftet?
Rosana: Nein, sicher nicht. Der zweite Platz ist zwar schon gut, aber in Brasilien zählt im Fußball nur der erste.
ModeratorIn: Frage per Mail von Hans Meister: Hat sich der Damen-Fußball in Brasilien jetzt endgültig etabliert?
Rosana: Es wird besser. Ab Oktober wird es zum ersten Mal einen landesweiten Cup-Bewerb geben. Meisterschaften gibt es bisher nur auf regionaler Ebene. Aber es wird überlegt, nächstes Jahr auch hier ein neues Format zu etablieren.
markz1: Welche Prioritäten muß man setzen um als Frau im Fußball erfolgreich zu sein?
Rosana: Profi sein, viel trainieren und Fußball lieben. Das ist bei den Frauen genauso wie bei den Männern. Ich muss in Kauf nehmen, weit von meiner Familie weg zu sein. Ich komme nur zweimal im Jahr nach Brasilien auf Besuch.
Kritifax #3: sind ihnen persönlich ebenfalls "überwachungsmaßnahmen" aufgefallen wie bsp. den dänischen spielerinnen??
Rosana: Nein, da ist mir nichts aufgefallen. Genützt hat es jedenfalls nichts, wir haben die Chinesinnen ja 4:0 geschlagen.
ModeratorIn: Frage per Mail von Ulrich Grün: Wie schätzen Sie das Niveau des österreichischen Damen-Fußballs im Vergleich zur WM ein?
Rosana: Bei der WM waren wirklich die Besten. Das Spiel ist schneller, die Mannschaften sind körperlich stärker. Beim brasilianischen Team trainieren wir zweimal täglich, in Neulengbach drei mal die Woche. Da mache ich aber Sonderschichten mit meiner brasilianischen Kollegin.
Sparschwein #2: Als welchen Typ würden Sie sich bezeichnen: Eher Ronaldo (arme Verhältnisse & groß rausgekommen) oder Kaka (reich & sich durchgebissen)?
Rosana: Eher Ronaldo, aber mein Vorbild ist Ronaldinho!
klasu: wieso hat es sie gerade in das "fußballerisch berühmte" österreich verschlagen?
Rosana: Ich wollte immer schon in Europa spielen, die Neulengbacher haben als erste angefragt.
ModeratorIn: Frage per Mail von Rodrigo Mendoza: Würden Sie gerne in eine stärkere Liga, z.B. Deutschland wechseln?
Rosana: Im Moment nicht, ich bin in Neulengbach zufrieden.
Sparschwein #2: "Wäre ich ein Mann, wäre ich Millionär" Diese Aussage kam von dem argentinischen Mittelfeldstar Rosana Gomez. Ist dies bei Ihnen auch so bzw. was halten Sie von der Aussage?
Rosana: Vielleicht nicht gerade Millionärin, aber der Unterschied zu den Männern ist doch unverhältnismäßig groß.
king pin: Gab's auch Glückwünsche von Spielern des brasilianischen Herren-Fußballteams?
Rosana: Ja! Trainer Dunga, Ronaldinho, Elano und Robinho haben gratuliert.
Mito N.: Guten Tag, ich hab mir das Finale und einige Highlights der WM angesehen, erstmal Gratulation. Was mich am Frauenfußball positiv überrascht hat, ist die Spielkreativität, da könnten einige Männer etwas davon lernen, daher meine Frage: gibt es eigent
Rosana: Gemeinsames Training nicht wirklich. Aber einmal war das brasilianische Herrenteam auf dem Platz neben uns!
baschalsta: ola guapa! wie oft kommt eure nationalmannschaft im jahr eigentlich zusammen? wieviele spiele macht ihr so im jahr wenn grad nicht wm ist?
Rosana: Testspiele gibt es ganz selten, hauptsächlich in der Vorbereitungsphase auf Weltmeisterschaften. Dann spielen wir noch in der Süd- und panamerikanischen Meisterschaft.
alexander novak: Abgesehen vom Fußballspiel: Wie gefällt es Ihnen in Neulengbach? Fühlen Sie sich gut aufgenommen?
Rosana: Mir gefällt es, weil es sehr ruhig ist - ein großer Unterschied zu Sao Paulo! Es passt einfach.
ModeratorIn: Frage per Mail von Hans Meister: Werden Sie in Brasilien auf der Straße erkannt?
Rosana: Jetzt schon, nachdem wir die Panamerika-Meisterschaft in Brasilien gewonnen haben.
chrisr: Schönen Nachmittag! Wie sehen Sie die Chancen mit Neulengbach im Womens-Cup in London zu bestehen? Die Verletztenliste wird ja immer länger und mit Bardolino und Arsenal warten zwei echte Granaten.
Rosana: Gegen Bardolino, den italienischen Meister haben wir schon einmal ein Unentschieden gespielt. Arsenal wird schwierig, die sind Titelverteidigerinnen und haben neun englische Nationalspielerinnen im Team. Alma aus Kasachstan ist unser dritter Gegner in dieser Runde.
sixela: Oi Rosana! Ich möchte zur tollen Leistung eurer Mannschaft bei der WM gratulieren. As brasileiras hätten den Sieg verdient! Glaubst du, dass in Österreich auch ein Boom um den Frauenfussball entstehen kann wie in DE und sicher auch in Brasilien jetz
Rosana: Wir bräuchten profihaftere Bedingungen, damit sich die Spielerinnen mehr auf den Sport konzentrieren können. So wie bei den starken deutschen oder schwedischen Mannschaften. Dann wird es Fortschritte geben.
Sepp Auerbach: Hoi. Ich muss sagen dass ich das erste mal bei der WM Frauenfussball angeschaut habe und ich war begeistert von der technischen rafinesse des brasilianischen teams. Unsere Herren Nationalmannschaft könnte viel an Technik von euch lernen. Wärt Ihr be
Rosana: Klar, wir sind bereit!
Meinrat: Im Endspiel war meiner Meinung nach Brasilien spielerisch überlegen, den Unterschied machte die Torfrau aus. Sehen Sie das auch so, und wenn sollte nicht dann vermehrt spezielles Training forciert werden, damit wenigstens unplazierte Bälle sicher ge
Rosana: Ich glaube nicht, dass es an der Torfrau gelegen hat. Die Deutschen waren taktisch besser. Sie sind massiert hinten gestanden und dann mit schnellen Angriffen gekontert. Wir waren spielerisch zwar besser, die Deutschen aber effizienter. Außerdem haben wir unsere Chancen nicht genützt. Der Freistoß war nicht von mir, sondern von Daniela.
baschalsta: verfolgen sie auch spiele der t-mobile bundesliga und wenn ja, wie gefällt ihnen das, was sie dort sehen?
Rosana: Eigentlich nicht. Ich schaue lieber brasilianische Meisterschaft im Fernsehen, oder Champions League.
klasu: wie ist ihre meinung zum österreichischen fußball? sowohl damen als auch herren.
Rosana: Die Herren verfolge ich wie gesagt nicht so. Außerdem will ich mich nicht auch in der Freizeit dauernd mit Fußball beschäftigen. Da treffe ich mich lieber mit Freunden und gehe brasilianisch essen.
ModeratorIn: Frage per Mail von Mister Double-T: Vor wievielen Zusehern spielt der SV Neulengbach?
Rosana: In der Meisterschaft kommen ungefähr 200 Zuschauer. Beim UEFA-Womens-Cup waren es knapp tausend.
Car80: Würden Sie es befürworten, dass es mal gemischte Mannschaften gibt.?
Rosana: Ich glaube nicht, dass das sinnvoll ist. Technisch ist zwar kaum ein Unterschied, die Männer sind aber körperlich einfach zu stark.
klasu: hatten sie schon kontak mit ihrem landsmann fabianho
Rosana: Noch nicht. Ich war seit Sommer aber auch kaum in Österreich. Zuerst waren die Panamerika-Meisterschaften in Brasilien, dann die WM.
Dyrn: Wie haben Sie das (für mich enttäuschende) Auftreten der Brasilianer bei der WM 2006 erlebt?
Rosana: Ich glaube, der Teamgeist hat gefehlt. Es waren viele Stars aber keine Mannschaft. Mir hat nicht gefallen, wie sie gespielt haben. Und 180 Millionen BrasilianerInnen auch nicht. Aber mit Dunga ist es schon besser geworden.
klasu: eine kulinarische frage: wo kann man in wien und umgebung gut brasilianisch essen gehen?
Rosana: Kann ich nicht so sagen, ich koche eigentlich immer selbst!
Kritifax #3: wie schätzen sie die chancen der deutschen ohne birgit prinz ein?
Rosana: Genau so gut wie mit ihr. Die Deutschen sind nicht von einer einzigen Spielerin abhängig. Alle sind gut und spielen gut zusammen.
markz1: Interessieren Sie auch andere Sportarten (z.B. Faustball)?
Rosana: Schifahren! Nein, im Ernst: Ich mag Volleyball, das spiele ich auch selbst ganz gut.
baschalsta: präsident stickler sprach zu beginn seiner amtszeit als öfb-präsident davon, den damen-fussball in österreich stärken und fördern zu wollen. hat sich diesbezüglich in österreich die situation von verbandsseite tatsächlich bzw sich das medieninteress
Rosana: Das Medieninteresse ist sicher gestiegen. Zum Verband kann ich nicht wirklich etwas sagen.
chrisr: In den letzten fünf Jahren war Neulengbach in der ÖFB-Frauenliga das Maß aller Dinge. Als Reaktion gibt es heuer eine Änderung des Meisterschaftsmodus. Kann das Konzept mit Grunddurchgang und Playoff die Meisterschaft spannender machen oder fehlt es
Rosana: Ich glaube schon, dass das Playoff-System mehr Spannung bringen kann. Die anderen Mannschaften haben mehr Chancen und wir spielen öfter gegen die stärkeren Teams. Aber letztlich fehlt weiterhin ein ausgeglicheneres Feld.
Floriam: Wie geht es Ihnen eigentlich mit der deutschen Sprache?
Rosana: Ich kann das Meiste verstehen, sprechen ist aber sehr schwierig. Nachdem ich jetzt länger nicht in Österreich war, muss ich mich erst wieder ein bisschen einhören.
ModeratorIn: Es ist nun 15 Uhr. Wir bedanken uns bei Rosana für das Beantworten der Fragen und bei den UserInnen für das rege Interesse. Die letzten Worte überlassen wir Rosanna.
Rosana: Es hat mich gefreut, hier zu sein. Ich hoffe, es war interessant für Euch! Obrigada, e ate mais!