Die Gruppe zitierte einen anderen Geistlichen, U Metta Nanda, nach dessen Angaben Soldaten nach der brutalen Niederschlagung der friedlichen Demonstrationen vor zwei Wochen in mindestens 37 Klöster eindrangen und 300 bis 500 Mönche ermordeten. Von der Bevölkerung des südostasiatischen Landes werden die Mönche überaus verehrt. Äbte hatten dazu aufgerufen, keine religiösen Zeremonien mehr für das Militär abzuhalten und von Soldaten keine Spenden in Empfang zu nehmen. Dies stürzte die Soldaten in schwere Gewissensnöte. Almosen an Mönche spielen im Buddhismus eine wichtige Rolle, weil sie als Mittel gelten, Verdienste für das nächste Leben zu erwerben.
Myanmar
Mönche drohen mit Aufruf zu Olympia-Boykott
China erzwingt im UN-Sicherheitsrat Entschärfung der Burma-Resolution
Rangun/Washington - Die burmesischen Mönche wollen zu einem Boykott der Olympischen Spiele 2008 in China aufrufen, wenn Peking eine Verurteilung der burmesischen Militärjunta im Weltsicherheitsrat erneut verhindert. "Wenn die chinesische Regierung wieder ihr Veto einsetzt, um eine Burma-Resolution zu verhindern, rufen wir die Mönche weltweit auf, eine Olympia-Boykottkampagne zu starten", zitierte die Exilgruppe "US- Kampagne für Burma" den buddhistischen Mönch U Gambira am Dienstag. Er gehört der Mönchsvereinigung "All Burma Monks' Alliance" an, die im Untergrund agiert und die Massenproteste gegen das Militärregime Mitte September angeführt hat. Die Junta unter General Than Shwe fahndet nach U Gambira, der nach Angaben der Exilgruppe untergetaucht ist.
China widersetzt sich
als Vetomacht im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen einer
Verurteilung der burmesischen Militärjunta wegen schwerster
Menschenrechtsverletzungen. Nach Angaben des amtierenden
Ratsvorsitzenden Albert Yankey (Ghana) hat China durchgesetzt, dass
die "gewalttätige Niederschlagung der friedlichen Proteste" in Burma
in dem geplanten Resolutionstext nicht mehr "verurteilt", sondern nur
noch "stark bedauert" wird. Ganz weggefallen sei die Drohung mit
"weiteren Schritten"; stattdessen heiße es lediglich, der Rat werde
die Situation weiter beobachten. (APA/AP/Reuters)