"Ich werde es ihm etwas schwerer machen"
Weiter sagte Zwanziger: "Man hat es Dejagah zu leicht gemacht." Er selbst wolle nun das Gespräch mit dem Spieler suchen. "Ich werde es ihm etwas schwerer machen und versuchen, das Verantwortungsgefühl abzufragen, das er als deutscher Nationalspieler zeigen muss." Von diesem Gespräch hänge ab, ob Dejagah noch einmal für eine deutsche Nationalmannschaft nominiert werde. Grundsätzlich müsse sich Dejagah aber entscheiden, für welches Land er spielen wolle: "Heute bin ich Iraner, morgen Deutscher, wie es mir passt, das wird nicht gehen", sagte Zwanziger.
Zugleich bekräftigte der DFB-Präsident seine Kritik an der Entscheidung des Spielers: "Persönliche Gründe können Verletzungen sein, aber ein deutscher Nationalspieler muss das tun, was die Nationalmannschaft auch tut." Dazu gehöre eine Reise nach Israel, betonte Zwanziger: "Wer deutscher Nationalspieler sein will, hat auch Pflichten." Als junger Mensch habe Dejagah allerdings auch das Recht, Fehler zu machen und hinzuzulernen.
"Antiisraelisches Verhalten"
Der Deutsche Fußball-Bund müsse auf das "antiisraelische Verhalten" Dejagahs reagieren, forderte die Präsidentin des Zentralrats, Charlotte Knobloch, am Dienstag. Der 21-jährige Angreifer des VfL Wolfsburg hatte sich geweigert, an einer Länderspielreise nach Israel teilzunehmen.
Knobloch erklärte, als Nationalspieler repräsentiere Dejagah die Bundesrepublik Deutschland. "Da diese im Bewusstsein ihrer historischen Verantwortung freundschaftliche Beziehungen zum jüdischen Staat unterhält, wäre es ein großer Affront, dieses antiisraelische Verhalten stillschweigend zu dulden." Sie erwarte deshalb, dass der DFB den Spieler aus der Nationalmannschaft ausschließe.
In Teheran geboren