Frankfurt - "Die Immobilienkrise hat die Märkte verunsichert", sagte Volker Fitzner von der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) bei der Vorlage der Analyse "IPO Watch Europe" am Dienstag. So hätten im September nur noch 26 Börsengänge mit einem Emissionsvolumen von zusammen 159 Mio. Euro in Europa stattgefunden. Im Vorjahresmonat hätten noch 39 Erstemissionen einen Erlös von fast zwei Mrd. Euro erzielt.

Von Juli bis September sind der Studie zufolge insgesamt 179 Unternehmen an die Aktienmärkte in Europa gegangen und damit 28 mehr als im Jahr davor, jedoch deutlich weniger als im zweiten Quartal mit 254 Erstemissionen. Dabei sammelten die Unternehmen jedoch nur noch 12,8 Mrd. Euro bei Investoren ein, 22 Prozent weniger als im Jahr davor. Mit 13 Börsengängen (IPO) lag Frankfurt im dritten Quartal europaweit auf dem vierten Rang hinter London (79), Euronext (34) und der Warschauer Börse (27). Allerdings konnte Frankfurt mit 2,5 Mrd. Euro knapp ein Fünftel des europäischen Emissionsvolumens verbuchen. Allein der Friedrichshafener Großmotorenhersteller Tognum nahm beim Gang aufs Börsenparkett 1,8 Mrd. Euro ein.

In den kommenden sechs Monaten wird sich das Klima für Börsengänge nach Einschätzung von Fitzner wieder verbessern. "Zwar bringen Private-Equity-Gesellschaften derzeit weniger Unternehmen an die Börse, dafür drängen außereuropäische Aktiengesellschaften verstärkt auf die kontinentalen Märkte", prognostiziert der Experte. Zudem sei auch eine verstärkte Aufspaltung von Konzernen zu erwarten, die das Geschäft mit Erstemissionen ankurbeln dürften. (APA)