Der österreichische Privatsender ATV sucht nach neuen
Produktionsmöglichkeiten für seine Nachrichtensendung. Senderchef
Franz Prenner bestätigte der APA einen entsprechenden Bericht der
Programmzeitschrift "tv-media". Grund dafür: Laut Prenner werde das
ATV-Nachrichtenstudio kaum genützt, weshalb man eine Auslagerung der
Redaktion ins Auge gefasst habe. Mit dem Abgang von Nachrichtenchefin Martina Hörr, die zum ORF gewechselt ist, habe man außerdem eine
"Neuorientierung" der Information gestartet.
"Ausborgen von Studios, Kameras und Technik"
Der Sender prüfe derzeit mehrere Möglichkeiten, hieß es. In Frage
kommen unter anderem die Wiener Rosenhügelstudios, das Marx Media
Center sowie die Studioräume von Puls TV, das derzeit zu Puls 4
umgebaut wird und bereits die Nachrichten für ProSieben Austria
produziert. Puls-Chef Martin Blank bestätigte entsprechende
Gespräche. Sein Sender habe dank der Anmietung neuer Räumlichkeiten
in der Mariahilfer Strasse "Luft zum Wachsen", sagte er der APA. Auch
organisatorisch sehe er kein Problem, die Entscheidung über eine
mögliche Kooperation liege aber bei ATV. Laut Prenner geht es bei der
Zusammenarbeit lediglich um das "Ausborgen" von Studios, Kameras und
Technik - "die redaktionelle Hoheit liegt weiterhin bei ATV".
ORF dementiert Anfrage von ATV
"tv-media" berichtet weiters, dass der Privatsender auch beim ORF
angeklopft habe. "Dabei ging es aber um die Überlegung, die gesamten
ATV-Nachrichten bei uns zu produzieren", zitiert die Zeitschrift
einen Mitarbeiter "aus dem Umfeld" von ORF-Informationsdirektor Elmar
Oberhauser. ORF-Kommunikationschef Pius Strobl will davon aber nichts
wissen. Auch in der Informationsdirektion ist über eine solche
Anfrage laut Strobl nichts bekannt. Dass der ORF für ATV Nachrichten
produziert, sei schon allein rechtlich nicht möglich. (APA)