Wien - Österreichs Klein- und Mittelunternehmen (KMU) stehen zwar etwas besser da als noch vor einigen Jahren, fast die Hälfte der Firmen schreibt aber nach wie vor roten Zahlen. Wie eine Untersuchung der KMU Forschung Austria zeigt, erreichen 125.000 heimische KMU - das sind 45 Prozent - nicht den Break-even bzw. die Vollkostendeckung, sondern schreiben Verluste. Besonders betroffen sind Kleinstunternehmen, die sogar mehrheitlich Verluste erzielen.

Die Ertragslage der KMU hat sich im Vergleich zum Bilanzjahr 2002/03 aber dennoch leicht verbessert: Im Durchschnitt kam es zu einer Steigerung der Ertragskraft um rund 1 Prozentpunkt.

Im Durchschnitt wiesen die heimischen KMU im jüngsten verfügbaren Bilanzjahr 2005/06 eine Eigenkapitalquote von 21 Prozent auf und erreichten im Durchschnitt eine Umsatzrentabilität von 2,5 Prozent der Betriebsleistung (vor Ertragsteuern). Im Vergleich zum Bilanzjahr 2002/03 hat sich die Eigenkapitalquote der KMU insgesamt - wenngleich ausgehend von einem geringen Niveau - um 2,4 Prozentpunkte erhöht.

Überschuldete Unternehmen scheiden aus

Im gleichen Zeitraum sei der Anteil der Betriebe mit negativem Eigenkapital gesunken. Dies sei ein Zeichen dafür, dass überschuldete Unternehmen aus dem Markt ausscheiden, analysierte Peter Voithofer, Direktor-Sellvertreter der KMU Forschung Austria.

Allerdings sind den Angaben zufolge noch immer 103.000 österreichische KMU oder 37 Prozent aller KMU buchmäßig überschuldet, das heißt, diese Unternehmen verfügen über mehr Fremdkapital als Vermögen. Differenziert nach Größenklassen zeigt sich, dass der Anteil der Betriebe mit negativem Eigenkapital mit zunehmender Unternehmensgröße sinkt.

"Die Verbesserung im langfristigen Vergleich ist positiv zu werten. Allerdings stehen nach wie vor viele österreichische KMU - und hier vor allem viele Kleinstunternehmen - vor großen betriebswirtschaftlichen Herausforderungen bzw. haben einen Anpassungsbedarf hinsichtlich ihrer Unternehmensstrategie", betonte Voithofer. (APA)