Schon längst ist das Handy mehr als nur ein Telefon. Man kann mit ihm fotografieren, Videos erstellen, Daten verwalten, im Internet surfen oder es als Walkman benutzen. Der Weltmarktführer bei Mobiltelefonen Nokia hat einige dieser „smarten“ Anwendungen verschlafen, was die finnische Company vor rund vier Jahren in eine ernste Krise schlittern ließ. Das soll jedoch nicht noch einmal passieren. Wie das Management in dieser Woche mitteilte, will Nokia für 8,1 Mrd. US-Dollar – das sind 5,7 Mrd. Euro – den weltgrößten Hersteller von digitalen Landkarten, das US-Unternehmen Navteq, übernehmen. Mit dem Deal verfolgen die Finnen vor allem zwei Ziele: Das erste heißt Diversifikation. Der Geschäftserfolg soll vom reinen Handygeschäft unabhängiger werden. Der zweite Punkt ist die Einbindung von Navigationsanwendungen in Nokias Mobiltelefone. Mit solchen Geräten müssen Kunden nicht mehr nach dem Weg fragen, sondern werden per GPS zum nächsten Kino oder Biergarten gesteuert.

Obwohl Branchenbeobachter GPS-Handys eine glänzende Zukunft prophezeien – bis 2011 soll ihr Marktanteil von derzeit vier auf rund 70 Prozent steigen – reagierte die Börse mit deutlichen Kursabschlägen auf den Navteq-Deal. Nach dem Grund dafür muss man nicht lange suchen. Der Kaufpreis bewertet die US-Company mit dem 14-fachen des Umsatzes und dem 74-fachen des Nettogewinns. Das ist selbst für eine so aufstrebende Wachstumsfirma wie Navteq eine ganze Menge Holz. Die Übernahme wird in Nokias Bilanz die Position „Goodwill“ bedenklich anschwellen lassen. Das weckt böse Erinnerungen an die horrenden Firmenwertabschreibungen, die nach dem Ende des „New Economy“-Hypes für lautes Wehklagen sorgten.

Wie die Vergangenheit zeigt, erfüllen große Übernahmen nur selten die hochgesteckten Erwartungen. AOL und Time Warner ist so ein Beispiel. Wir gehen davon aus, dass aus der Nokia-Aktie, die sich mit einem Plus von rund 75 Prozent seit Anfang 2007 prächtig entwickelt hat, zunächst einmal die Luft raus ist, zumal ein 2008er KGV von knapp 19 keine Unterbewertung erkennen lässt. Mit dem „Reverse Bonus“-Zertifikat (ISIN DE 000 BHF 4WB 7) der BHF Bank können Sie von einer Flaute bei der Aktie profitieren. Es bietet eine Bonus-Rendite von 13,1 Prozent bzw. 8,7 Prozent p.a., sofern Nokia bis zum Laufzeitende im März 2009 nicht auf oder über die Schwelle bei 37,20 Euro steigt. Die Aktie müsste also innerhalb von knapp 16 Monaten um knapp 45 Prozent (und damit auf das Niveau von Anfang 2001) zulegen, um die Bonuszahlung zu gefährden. Das halten wir für relativ unwahrscheinlich, da eine solche Rally nicht nur einen sehr gut gelaunten Gesamtmarkt erfordern würde, sondern auch extrem starke Geschäftszahlen.

ZJ-Fazit: Das „Reverse Bonus“-Zertifikat bietet gute Chancen, eine zweistellige Rendite zu erzielen. Die Erträge wären bei einer einjährigen Haltedauer außerdem steuerfrei, da die Abgeltungsteuer bei Fälligkeit des Produkts noch nicht greift. Ein weiterer Pluspunkt: Bei Kursverlusten der Aktie unter das Bonusniveau bei 22,00 Euro gewinnt das Papier ohne Begrenzung.