Von Innenminister Platter hören wir eherne Worte: "Ich habe das Fremdengesetz zu vollziehen" - "Der Staat kann sich nicht erpressen lassen". Hier steht er, er kann nicht anders. Die kleinen Kinder in der Hausruine im Kosovo kommen "auf keinen Fall" wieder zurück, denn da würde der Staat einstürzen.

Kann es sein, dass sich hier ein überforderter Innenminister an die Pose des eisernen Gesetzesvollziehers klammert, während die eigene Bude verrottet? Während Platter seine Durchhalteparolen von sich gibt, steht einer der höchsten Polizeifunktionäre Wiens wegen Missbrauchs der Amtsgewalt vor Gericht, sind die Medien voll von Stories, welcher hohe Polizeibeamte welche Kontakte zu Rotlicht-Unternehmern hat, und dürfen vorbestrafte Polizeibeamte, die einen Schwarzen halbtot geschlagen haben, weiter Dienst machen. Wie der Falter berichtet, wurde ihre Suspendierung von der Disziplinarkommission aufgehoben, ihre Geldstrafen herabgesetzt.

Polizei-General Horngacher ist übrigens u. a. angeklagt, weil er für einen befreundeten Spielhallen-Besitzer Schwarzafrikaner mit Polizeieinsatz vertreiben ließ. Aber hierzu gibt es keine markigen Platter-Worte. (rau/DER STANDARD, Printausgabe, 10.10.2007)