Er hatte angekündigt, dass Australien künftig weniger Asylbewerber aus Afrika aufnehmen werde. "Einige Gruppen passen sich unserer Lebensart nicht so schnell an wie wir es uns wünschen würden", meinte der Minister. Er glaube, die Asylanten seien eine "Belastung" für die Bevölkerung. Vor allem in Melbourne sollen Banden, zu denen offenbar auch ein paar schwarzafrikanische Jugendliche gehören, kriminell tätig sein.
Vertreter ethnischer Organisationen werfen dem Einwanderungsminister vor, die Behauptungen nicht mit Fakten belegen zu können. Die Kommandantin der Polizei des Bundesstaates Victoria sprach für mehrere Experten, als sie erklärte, die Kriminalitätsrate unter sudanesischen Neuzuwanderern liege nicht über dem Landesdurchschnitt. Wie andere westliche Länder nahm Australien in den vergangenen Jahren vermehrt Flüchtlinge aus der Krisenregion Darfur auf. Seit 2004 hat die Regierung aber die Zahl zugunsten von Asylwerbern aus Burma reduziert.
Umso überraschender ist, dass Andrews nun eine vermeintliche Unwilligkeit oder Unfähigkeit zur Anpassung der Schwarzafrikaner als Gründe für den Entscheid anführt. Kritiker sehen in den Aussagen einen Versuch von Premier John Howard, im Vorfeld der Parlamentswahlen mit fremdenfeindlichen Parolen Stimmen gewinnen zu wollen. Das Datum für den Urnengang Ende des Jahres steht noch nicht fest. Umfragen zufolge wird die konservative Regierung die Macht an die Labor-Opposition verlieren.