Am Ausbau der 24-Stunden-Selbstbedienungs-Zonen arbeitet die Post bereits seit 2005. Der zuständige Vorstand, Herbert Götz, hat damals bis 2010 Investitionen von 45 Mio. Euro angekündigt. Jedes Jahr sollten nach damaligen Angaben 30 bis 40 Filialen erweitert werden. Erst vor einem Jahr hatte die Post 24-Stunden-Paketabhol- und -aufgabeautomaten in Betrieb genommen. Die sind bisher laut Beobachtern eher mäßig angekommen - auch wenn ein Post-Sprecher versicherte, dass die Paket-Stationen vor allem in den Abendstunden stark genutzt würden und die Tendenz steigend sei.
Bei den neuen Briefaufgabe-Automaten ist der Nutzen deutlicher. Mit 2006 hat die Post 24-Stunden-Öffnung für ausgewählte Filialen abgeschafft - von 22.00 Uhr bis 6.00 Uhr ist selbst das Wiener Hauptpostamt seither geschlossen. Durch die neuen Automaten können Leute, für die der Aufgabetag entscheidend ist (etwa Rechtsanwälte), künftig auch wieder nach 22 Uhr Sendungen eingeschrieben aufgeben. Neben dem Hauptpostamt am Fleischmarkt wird die Post auch die Filiale 1070 nahe der Mariahilfer Straße testweise mit dem Briefannahmegerät ausstatten.
An den Automaten mit dem klingenden Namen "ProPostal 2000" muss man zunächst den Brief abwiegen, danach entscheidet man via Touchscreen den Zielort - Inland oder Ausland - und ob man den Brief normal oder eingeschrieben verschicken will. Schließlich erhält man dann die passenden Briefmarken und kann den Brief aufgeben.
Genauer Starttermin noch nicht fix
Der Probebetrieb soll - nach Beseitigung von Kinderkrankheiten - "so schnell wie möglich starten", erklärte der Post-Sprecher am Dienstag. Der genaue Zeitpunkt steht noch nicht fest. Sind die Tests erfolgreich, sollen auch weitere Filialen mit den neuen Geräten ausgestattet werden. Lieferant ist Wincor Nixdorf. In einigen Ländern - etwa in den Niederlanden - sollen die Automaten bereits stehen.