"Hilfs-Ich" zur Bewältigung
Damit sind die Mitarbeiterinnen der Frauenhäuser in ihrer täglichen Arbeit in Österreichs Frauenhäusern immer wieder konfrontiert. Als besonders schwierig gestalten sich dann die langen Wartezeiten auf Termine bei psychiatrischen ÄrztInnen und in den Ordinationen zur medizinischen Abklärung, so die Expertinnen der Frauenhäuser. Laut Gastreferentin der Tagung, Ulrike Jenes, Fachärztin für Psychiatrie und leitende Oberärztin am LKH Klagenfurt, fehle es in Österreich an dringend notwendigen Betreuungsmöglichkeiten für psychisch krankheitsgefährdete oder labile Mütter gemeinsam mit ihren Kindern, wenn diese kurz-, mittel-, oder längerfristig ein "Hilfs-Ich" zur Bewältigung ihrer Mutterrolle brauchen: "Fällt der stützende familiäre Hintergrund weg, kommt es durch notwendige Maßnahmen wie Unterbringung in psychiatrischen Abteilungen zur Trennung der Mütter von ihren Kindern. Das bedeutet Traumatisierung sowohl der Kinder, die selten über die Erkrankung der Mutter ausreichend aufgeklärt sind, als auch der Mütter, die in ihrem Krankheitsverlauf zusätzlich belastet sind."
Dies bestätige auch die Erfahrung der Frauenhausmitarbeiterinnen, meint Geschäftsführerin der AÖF, Maria Rösslhumer, die sich von den kommenden Veranstaltungen im Rahmen der Europaratskampagne auch einen Schritt vorwärts in der Bewusstseinbildung für die Arbeit in den Frauenhäusern erwartet.
16 Tage gegen Gewalt an Frauen 2007