Paris - Inmitten der Polemik über ein neues Einwanderungsgesetz wurde in Paris das Immigrationsmuseum eröffnet. Die "Cite nationale de l'histoire de l'immigration" (CNHI) hat sich zum Ziel gesetzt, den Beitrag der Immigration nach Frankreich "zu erkennen und anzuerkennen".

Kritik

Patrick Weil, einer der acht Wissenschafter, die im vergangenen Frühjahr aus Protest gegen die Einrichtung des "Ministeriums für Immigration und nationale Identität" den Rücktritt von ihren CNHI-Posten angekündigt hatten, äußerte sich der französischen Nachrichtenagentur AFP gegenüber mit kritischen Tönen: "Wir waren etwas überrascht, dass das Museum bei den höchsten staatlichen Instanzen nicht das Interesse weckt, das es verdient. Es ist immerhin ein Museum, welches sich der Geschichte von 20 bis 25 Prozent der französischen Bevölkerung widmet. Es ist das französische Ellis Island (Museum der Einwandererinsel in New York, Anm.) und es wäre natürlich gewesen, dass es der Präsident mit seiner Anwesenheit beehrt."

Auch sein Kollege Gerard Noiriel beklagt das Fehlen einer offiziellen Einweihung. "Unsere Position ist, die Beiträge der Immigration zu illustrieren und nicht eine generalisierte Verdächtigung des Einwanderers durch einen Gentest." Das derzeit diskutierte Einwanderungsgesetz erhält einen sehr umstrittenen Zusatzartikel, der einen Gentest im Zusammenhang mit der Familienzusammenführung vorsieht. (APA)