Post-Generaldirektor Anton Wais hatte nach der Ablehnung vor einem Monat in einem Zeitungsinterview die Einsparungsziele bekräftigt. Zwei Wochen später soll er allerdings am Rande eines Jour-Fix mit der Gewerkschaft erklärt haben, dass das neue "Planungssystem Distribution (PSD) kein Thema" sei, erklärte Fritz. Offiziell hatte das Post-Management nach der Mitarbeiterbefragung angekündigt, dass sie als "konsensuales Unternehmen" weiter das Gespräch mit der Gewerkschaft suchen werde. Aus Management-Kreisen hieß es am Mittwoch, man werde das Thema wohl erst 2008 wieder angehen.
Abläufe optimieren
Ein Sprecher des Unternehmens wollte dies nicht kommentieren. Nur soviel: Die Post sei ständig bemüht, "ihre Abläufe zu optimieren und die Produktionssteigerung zu erhöhen".
Nach dem Konzept sollten im Gleichklang mit dem Abbau der 1.200 Zusteller, der ohne Kündigungen erfolgen sollte, auch die Verteilungssysteme der Post neu geordnet werden. Der Plan sah unter anderem neue EDV-Systeme, Sortiertische, die Schaffung einer neuen Personalreserve von 9,5 Prozent je Zustellstandort und eine Neueinteilung der Zustellgebiete vor. Die Gewerkschaft sprach von 30 Stunden Mehrbelastung im Monat, was das Management dementiert hatte. Auch das Versprechen des Managements, im Zuge dessen den Bereich Info-Post (Werbezustellung) für die nächsten Jahre im Unternehmen zu behalten, hatte die Betriebsratsführung nicht überzeugt.