New York - Im heißumkämpften US-Biergeschäft streiten drei einst von deutschen Einwanderern gegründete Braugiganten um die Vorherrschaft auf einem gesättigten Markt. Bewegung in die Szene brachte die Ankündigung am Dienstag, der weltweit zweitgrößte Bierkonzern SABMiller Plc und die kanadische Brauereigruppe Molson Coors Brewing Co, Montreal, wollten ihre Aktivitäten in den USA zusammenlegen.

Die Partner hoffen, mit dieser Strategie ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem US-Markt zu stärken. Hier dominiert mit fast 50 Prozent Marktanteil seit Jahrzehnten der Platzhirsch Anheuser-Bush Companies Inc, St. Louis (Missouri). Das Gemeinschaftsunternehmen MillerCoors würde es auf jährlich 6,6 Mrd. Dollar Umsatz bringen und etwa 500 Mio. Dollar im Jahr einsparen. Am Umsatz gemessen ist die Miller Brewing Co, Milwaukee (US-Staat Wisconsin), mit 20 Prozent Marktanteil das zweitgrößte Brauereiunternehmen in den USA. Die Coors Brewing Co steht mit 11 Prozent der Anteile auf dem dritten Platz.

Branchenanalysten rechneten seit langem damit, dass Miller und Coors ihre Aktivitäten zusammenlegen würden. Nun wird sich auch die ebenfalls von deutschen Einwanderern gegründete und weltweit einst größte Brauerei Anheuser-Busch nach einem Partner umschauen müssen. Im Gespräch sind die deutsche Traditionsbrauerei Becks, die im US-Markt bereits prominent vertreten ist, und die tschechische Budejovicky Budvar.

Fusionswelle

Während Anheuser-Busch international auf Platz drei zurückgedrängt wurde, sind Unternehmen wie SABMiller durch Akquisitionen gewachsen. Die Fusionswelle bei den Spirituosenherstellern im vergangenen Jahrzehnt hat den Druck auf die Brauereigesellschaften verstärkt. Marktanteile schnappen den Bierbrauern ferner die Hersteller von Premix-Getränken wie Smirnoff Ice weg, deren Umsatz sich laut einer Studie des Finanzkonzerns Merrill Lynch seit 1997 verdreifacht hat.

Das geplante Joint Venture wird zu 58 Prozent SABMiller gehören und Molson Coors wird 42 Prozent der Anteile halten. Miller Lite und Coors Light sind die jeweiligen Spitzenmarken der beiden Brauereien in den USA. "Die treibende Kraft der Transaktion sind fundamentale Veränderungen in der Branche für alkoholische Getränke, die unsere beiden Unternehmen mit neuen Herausforderungen konfrontieren", sagte Pete Coors, Vizevorsitzender von Molson Coors, der das Joint Venture als Vorsitzender führen wird. Konzernchef wird Molson Coors# CEO Leo Kiely. Da auf der internationalen Bühne nur noch wenige Braukonzerne als Übernahmeziele zur Verfügung stünden, neigte sich die Fusionswelle bei den Branchengiganten dem Ende zu, sagen Analysten. (APA)