Suleimaniya - Die Militärführung der Kurden im Nordirak
will ihre Truppen in den Kampf gegen die türkische Armee schicken,
falls diese eine Offensive gegen kurdische Rebellen im Irak starten
sollte. "Die Führung des kurdischen Autonomiegebietes hofft, dass die
türkische Regierung ihre Drohung, Militäroperationen auf irakischem
Territorium durchzuführen, nicht in die Tat umsetzen wird, denn das
wäre eine Verletzung der Souveränität", sagte der Sprecher der
Sicherheitskräfte der Autonomieregion, Jabbar Yawar, am Mittwoch. Die
irakische Armee und kurdische Kämpfer ("Peshmerga") würden sich den
Türken entgegenstellen.
Die türkische Regierung unter Ministerpräsident Recep Tayyip
Erdogan hatte der Armee am Dienstag grünes Licht für die Verfolgung
kurdischer Angreifer in das Nachbarland gegeben. Bei Angriffen der
verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) waren in den vergangenen
Tagen 15 türkische Soldaten getötet worden. "Die jüngsten Angriffe
der PKK-Kämpfer auf türkischem Boden dürfen nicht als Vorwand für
eine Militärintervention im kurdischen Autonomiegebiet benutzt
werden, denn die kurdische Autonomieregierung ist keine Partei in
diesem Konflikt", betonte der Sprecher.
Nicht mit PKK verbündet
Die Autonomieregierung unter Kurdenpräsident Massud Barzani sei
weder politisch noch militärisch mit der PKK verbündet. Der irakische
Staatspräsident Jalal Talabani, ein Kurde, hatte die PKK
aufgefordert, den Nordirak zu verlassen oder ihre Waffen
niederzulegen. Außer der PKK ist im nordirakischen Kurdengebiet auch
eine Gruppe kurdischer Rebellen aus dem Iran aktiv, die sich im
Grenzgebiet immer wieder Kämpfe mit der iranischen Armee liefert. (APA)