München – Nicht weniger als 350.000 Millionäre beherbergt Deutschland laut einer aktuellen Studie. München bietet derzeit insofern ein Eldorado an Möglichkeiten, Bares gegen Kunst einzutauschen. Noch vor der den breiteren Publikumsgout ansprechenden Kunstmesse München (13.–21. Oktober), lockt schon traditionell ein Upperclass-Pendant im Herzen der bayerischen Landeshauptstadt.

Zum vierten Mal bieten die "Munich Highlights" Verlockungen an Kunstwerken Alter Kulturen bis zu Zeitgenössischem. Vom 11. bis 14. Oktober bieten acht Galeristen zwölf Kollegen aus Europa und den USA Quartier. Der intime Saloncharakter hat sich ebenso etabliert wie die hier stets gelungenen Inszenierungen, ein Mix aus den jeweiligen Spezialgebieten der Anbieter. 2004 gab dieser Event mit elf Teilnehmern sein Debüt und hat seitdem eine stetig wachsende Besucherzahl zu verzeichnen gehabt, nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus Österreich, der Schweiz und Italien.

Aus den jeweiligen Spezialgebieten breiten neben Bernheimer, Röbbig oder Arnoldi-Livie auch aus New York (Galerie Blumka) oder Karlsruhe (Otto Jakob) Angereiste ihre Attraktionen aus. Dazu gehören etwa ein Hauptwerk Emil Orliks bei Daxer & Marschall: Für 130.000 Euro soll die Ideale Landschaft mit Fudschijama den Besitzer wechseln.

Den Geschmack österreichischer Käufer könnte ein um 1510–1515 aus Lindenholz geschnitztes Engelspaar treffen: mitsamt Resten originaler Fassung und Vergoldung. Für 75.000 Euro ließe sie Kunsthändler Florian Eitle-Böhler entschweben. (kron / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 11.10.2007)