Wellington - Japan schlachtet seit Jahren Wale verschiedener Spezies mit der Begründung des "wissenschaftlichen Walfangs"; das Fleisch der getöteten Wale wird anschließend üblicherweise
vermarktet und unter anderem an Schulkantinen
verkauft. Ein Forschungsprogramm, das gänzlich ohne die vermeintlich notwendigen Tötungen auskommt, präsentierte nun die Umweltorganisation Greenpeace: Mit Hilfe von Satellitentechnologie sollen bedrohte Buckelwale im Südpazifik auf tierfreundliche Art
erforscht werden.
Es sei nicht nötig, die Meeressäuger zu Forschungszwecken
zu töten, betonte die Organisation am Mittwoch an die Adresse Japans
gerichtet. Buckelwale aus Rarotonga und Neukaledonien seien für das
Projekt mit Sendern ausgestattet worden, erklärte Mike Hagler von
Greenpeace Neuseeland. Nun könnten Daten über ihre Bewegungen, die
Nutzung ihres Lebensraums und die Struktur ihrer Population gewonnen
werden.
Das Markierungsprogramm ermögliche echte wissenschaftliche
Ergebnisse über die Walmigration von den Aufzuchtgebieten im
Südpazifik zu den Futterplätzen im südlichen Ozean, "ohne eine
einzige Harpune abzufeuern". Das Programm solle beweisen, dass Wale
nicht für die Wissenschaft sterben müssten, sagte Hagler. "In den
vergangenen 20 Jahren japanischer 'wissenschaftlicher Forschung'
wurden tausende Wale getötet, aber die Qualität und Relevanz der
wissenschaftlichen Daten ist bemerkenswert niedrig." Ein Vertreter der
Fischereibehörde in Tokio, Hideki Moronuki, behauptete hingegen, die von Greenpeace
propagierte Methode liefere keine ausreichenden Ergebnisse. (APA/AP/red)