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Wien – Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Bartenstein gab am Donnerstag bekannt, dass der Arbeitsmarkt für Fachkräfte aus den neuen EU-Mitgliedsländern ab 2008 in rund 70 Berufen geöffnet wird. Dazu will er eine neue Verordnung erlassen. Derzeit gibt es eine solche für drei Berufe – für Schweißer, Dreher und Fräser.

Bartenstein folgt damit lediglich indirekt einem Vorschlag der Sozialpartner aus deren in der Vorwoche der Regierung überreichten Arbeitsmarkt-Paket. Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertreter hatten darin angeregt, einen Beruf zu öffnen, sobald zwischen der Zahl der Jobsuchenden in Österreich und den offenen Stellen das Verhältnis 1:1,5 unterschritten wird – allerdings quasi automatisch, ohne jedes Mal eine Verordnung zu erlassen. Das Arbeitsmarktservice (AMS) sollte lediglich den Bedarf prüfen. Doch der Wirtschaftsminister will sich sein Instrument , die Fachkräfte-Verordnung, nicht aus der Hand nehmen lassen. Freigegeben sollen ab Anfang nächsten Jahres aber trotzdem genau jene Berufe werden, deren "Andrangfaktor" derzeit niedriger als 1,5 ist: etwa Elektriker, Schlosser, Spengler, Zimmerer, Dachdecker, Maurer und Maler.

Der Markt für Arbeitnehmer aus den 2004 beigetretenen Ländern wurde bis 2011 gesperrt, ab 2009 muss der Zweck von Barrieren in Brüssel begründet werden. Bartenstein plädierte stets für eine Öffnung für alle Fachkräfte ab 2009. (Leo Szemeliker, DER STANDARD; Print-Ausgabe, 11. 2007)